gms | German Medical Science

Problemstellung/Ziele: Die Ausbildung im Praktischen Jahr (PJ) sieht vor, dass Medizinstudierende als integrierte Team-Mitglieder die Patientenversorgung erlernen. Vorarbeiten belegen, dass viele Routinetätigkeiten und wenig komplexere medizinische Aufgaben durch die Studierenden im PJ ausgeführt werden. Gleichzeitig fehlt hierbei mehrheitlich eine ärztliche Supervision [1]. Entsprechend beklagen sich PJ-Studierende über fachliche Mängel im Bereich der Patientenversorgung. Self-directed Learning (SDL) beschreibt die selbständige Formulierung persönlicher Lernbedürfnisse. Im Medizinstudium existieren bis heute kaum SDL-Konzepte. Auch die Entwicklung einer „ärztlichen Neugier“ wird durch das verschulte Studium wenig gefördert. Ziel dieser Studie war die Förderung von SDL und Neugier durch die Entwicklung und Praxisimplementierung einer spielerischen Smartphone-App zur Identifikation derjenigen „Teachable Moments“, die von PJ-Studierenden als besonders lehrreich identifiziert werden.

Methoden: Die vorgestellte Mixed-Methods-Studie integriert quantitative und qualitative Aspekte. Zur Grundfunktion der MyTeaM-App: Nach anonymisierter Übermittlung eines lehrreichen Moments durch den Studierenden X ist die entsprechende Textdatei für sämtliche App-User (XYZ) sichtbar und der beschriebene lehrreiche Moment kann von den anderen Nutzern in Bezug auf dessen Relevanz (den eigenen Wissenszuwachs) bewertet werden. Die identifizierten „Teachable Moments“ werden durch die Autoren inhaltsanalytisch ausgewertet und Nutzungsverhalten sowie Akzeptanz der App ermittelt.

Ergebnisse: Daten zu Nutzungsverhalten und Akzeptanz der MyTeaM-App werden im Rahmen der GMA-Jahrestagung 2018 präsentiert.

Diskussion/Schlussfolgerungen: SDL kann kein Ersatz für Versäumnisse in Ausbildung und Supervision sein, trägt aber zu einem lehrreichen PJ bei.