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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

19.09. - 22.09.2018, Wien, Österreich

Kompetenzorientiertes Inverted Classroom in der Biochemie – kollaboratives dyadisches Lernen in der Selbstlernphase macht den Unterschied [Bericht über Forschungsergebnisse]

Meeting Abstract

  • presenting/speaker S. Kühl - Universität Ulm, Biochemie und Molekulare Biologie, Ulm, Germany
  • A. Schneider - Universität Ulm, Biochemie und Molekulare Biologie, Ulm, Germany; Universität Ulm, Dekanatsverwaltung Bereich Studium und Lehre, Ulm, Germany
  • H. Kestler - Universität Ulm, Institut für Medizinische Systembiologie, Ulm, Germany
  • M. Toberer - Universität Ulm, Biochemie und Molekulare Biologie, Ulm, Germany
  • M. Kühl - Universität Ulm, Biochemie und Molekulare Biologie, Ulm, Germany
  • M. R. Fischer - Klinikum der LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Germany

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Wien, 19.-22.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc5.2

doi: 10.3205/18gma027, urn:nbn:de:0183-18gma0274

Published: September 19, 2018

© 2018 Kühl et al.
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Problemstellung/Ziele: Die Inverted Classroom-Methode (IC-Methode) besteht aus einer Selbstlernphase sowie einer nachgeschalteten Präsenzphase. Ziel dieser Studie war die Untersuchung der Auswirkung unterschiedlicher Arbeitsmaterialien und Instruktionen der Selbstlernphase auf den Wissenserwerb, die Motivation, das Interesse und die Lerndauer von Medizinstudierenden im Fach Biochemie.

Methoden: Die Studie wurde in einem Biochemieseminar des zweiten Semesters durchgeführt, in dem ein E-learning basierter IC-Ansatz verfolgt wurde (Kühl et al., 2016). 196 Studierende wurden in drei homogene Studiengruppen (Basisgruppe, individuelle Gruppe, kollaborative Gruppe) eingeteilt, die sich einerseits in den erhaltenen Arbeitsmaterialien und andererseits in den Instruktionen der Selbstlernphase unterschieden. Die Basisgruppe wurde angewiesen, sich mit Biochemie-Lehrvideos vorzubereiten. Neben den Lehrvideos erhielt die individuelle Gruppe Selbstlernaufgaben aufbauend auf dem Inhalt der Lehrvideos, die sie individuell bearbeiten sollten. Die kollaborative Gruppe erhielt die gleichen Arbeitsmaterialien wie die individuelle Gruppe, wurde jedoch zum dyadischen Lernen instruiert. Durch nachfolgende formative Wissenstests und Fragebögen wurde der Wissenserwerb, die Motivation, das Interesse und die Lerndauer gemessen.

Ergebnisse: Studierende der kollaborativen Gruppe schnitten in den Wissenstests besser ab als Studierende, die zu einer individuellen Vorbereitung angehalten wurden. Eine Bootstrapanalyse zeigte, dass im dyadischen Lernansatz beteiligte Studierende im Wissenserwerb profitierten. Zudem zeigten sie eine erhöhte Motivation und ein erhöhtes Interesse am Thema sowie einer längeren Lerndauer.

Diskussion und Schlussfolgerung: Die Instruktion zum dyadischen Lernen erzeugte den größten Lernerfolg in der Selbstlernphase eines ICs. Von geringer Wichtigkeit für den Unterschied im Wissenserwerb zeigten sich die unterschiedlichen Arbeitsmaterialien.