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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

20.09. - 23.09.2017, Münster

Selbsteinschätzung von Studierenden anhand von Prüfungsleistungen im Progresstest Medizin

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Hendrik Friederichs - Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Germany
  • Bernhard Marschall - Universität Münster, Medizinische Fakultät, Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten, Münster, Germany

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Münster, 20.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc158

doi: 10.3205/17gma158, urn:nbn:de:0183-17gma1589

Published: November 24, 2017

© 2017 Friederichs et al.
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Hintergrund: Generell zeigen Forschungsergebnisse, dass die Fähigkeit, die eigene Leistung einzuschätzen, als sehr gering zu bewerten ist [1]. Obwohl in der Medizin eine gute Selbsteinschätzung des eigenen Wissens und Könnens für die Patientensicherheit ein relevanter Faktor sein kann, zeigen sowohl Ärzte als auch Medizinstudierende nur geringe Korrelationen (r≈0,2-0,3) [2], [3].

An der Medizinischen Fakultät Münster wird in einem Regelstudiengang in der Vorklinik eine traditionell-fächerbasierte und in der Klinik eine modularisierte Form der Wissensvermittlung angeboten. Zur Qualitätssicherung und Selbstreflexion wird anhand der Ergebnisse des jährlich durchgeführten Progresstests Medizin (PTM) [4] der Wissenszuwachs bestimmt. Dieser wird den Studierenden als Feedback zurückgemeldet, so dass wir eine verbesserte Selbsteinschätzung erwarten.

Methoden: Anhand der Ergebnisse des PTM, der in Münster in jedem 2. Semester durchgeführt wird, wurde der selbst-eingeschätzte Leistungstand der Medizinstudierenden mit ihrer objektiven Performance in der Lösung der 200 MC-Fragen aus allen medizinischen Fachgebieten verglichen. Die Studierenden wurden dazu vor und nach dem PTM zum prozentualem Anteil ihrer richtig gelösten Fragen befragt.

Ergebnisse: Es konnten Daten von 538 Studierenden aus den Studienjahren 1-6 (n=538) gewonnen werden. Die Korrelation ihrer Angabe mit dem wahren Anteil richtiger Antworten lag insgesamt vor dem PTM bei r=0,74 und nach dem PTM bei r=0,74 (beide Korrelationen signifikant mit p≤0,001). Männliche Studierende zeigten dabei hoch-signifikant geringere Korrelationen (vorher r=0,71, nachher r=0,68) als weibliche Studierende (vorher r=0,75, nachher r=0,78; Cohen’s q=0,22 (p=0,007)).

Schlussfolgerung: Das regelmäßige Feedback zu ihrem Wissensstand scheint den Studierenden eine zuverlässige Einschätzung ihrer Performance im Progresstest zu ermöglichen. Weibliche Studierende schienen dabei etwas besser als ihre männlichen Kommilitonen zu sein.


Literatur

1.
Zell E, Krizan Z. Do People Have Insight Into Their Abilities? A Metasynthesis. Perspect Psychol Sci. 2014;9(2):111-125. DOI: 10.1177/1745691613518075 External link
2.
Davis DA, Mazmanian PE, Fordis M, Van Harrison R, Thorpe KE, Perrier L. Accuracy of physician self-assessment compared with observed measures of competence: a systematic review. JAMA. 2006;296(9):1094-1102. DOI: 10.1001/jama.296.9.1094 External link
3.
Blanch-Hartigan D. Medical students' self-assessment of performance: Results from three meta-analyses. Patient Educ Couns 2011;84(1):3-9. DOI: 10.1016/j.pec.2010.06.037 External link
4.
Nouns ZM, Georg W. Progress testing in German speaking countries. Med Teach. 2010;32(6):467-470. DOI: 10.3109/0142159X.2010.485656 External link