Article
Effekte von ehrenamtlicher Beschäftigung auf die Kommunikationstechniken von Studierenden der Medizin
Search Medline for
Authors
Published: | November 24, 2017 |
---|
Outline
Text
Hintergrund/Fragestellung: Der klinische Zugang zum Patienten wird vor allem auf sprachlicher Ebene vermittelt und erfordert besondere kommunikative Kompetenzen des Arztes, die bereits schon im Medizinstudium zu fördern und zu prüfen sind [1]. Außercurriculare Faktoren, die die kommunikative Kompetenz von Medizinstudierenden fördern, müssen bei der Überprüfung der Wirksamkeit von Kommunikationscurricula berücksichtigt werden. In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss ehrenamtlicher Beschäftigung auf die Kommunikationsfähigkeit von Medizinstudierenden im Mannheimer Reformierten Curriculum für Medizin und Medizinnahe Berufe (MaReCuM) untersucht.
Methoden: 68 Studierende des 5. Studienjahres des MaReCuM (weiblich: N=29, männlich: N=39; Alter: M=25,09; SD: 2,23) haben zugestimmt, dass ihre Leistung in einem fächerübergreifenden OSCE mit Angaben aus einem Fragebogen verknüpft wird. In dem OSCE wurden u.a. Kommunikationstechniken und fachspezifische Kommunikation erfasst. Der Fragebogen enthielt u.a. Angaben zu Alter, Geschlecht und ehrenamtlicher Tätigkeit. Die Auswertung erfolgte über ANOVA.
Ergebnisse: Studierende, die einer ehrenamtlichen Beschäftigung nachgingen, erzielten im Vergleich zu ihren Kommilitonen im OSCE signifikant höhere Werte sowohl in Kommunikationstechniken (Ehrenamt ja: M=2,53; SD: 1,34; Ehrenamt nein: M=3,28; SD=1,33), F(1, 64)=4,34, p=.041, η2=.064) als auch in fachspezifischer Kommunikation (Ehrenamt ja: M=2,67; SD: 1,20; Ehrenamt nein: M=3,34; SD=1,29), F(1, 64)=4,45, p=.039, η2=.065). Das Geschlecht und das Alter hatte keinen signifikanten Einfluss.
Diskussion: Die ehrenamtliche Tätigkeit von Studierenden hat einen positiven Einfluss auf ihre kommunikativen Kompetenzen. Weitere Studien müssen zeigen, welche anderen außercurricularen Faktoren auf den Erwerb kommunikativer Kompetenzen wirken. Kleinere Effekte bei der Wirksamkeitsmessung von Kommunikationscurricula könnten somit erklärt werden.