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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Masernimpfstatus von Würzburger Medizinstudierenden 2004 bis 2014

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Martina Peter-Kern - Würzburg, Deutschland
  • Susanne Fleischer - Würzburg, Deutschland
  • Johannes Liese - Würzburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP16-172

doi: 10.3205/16gma333, urn:nbn:de:0183-16gma3332

Published: September 5, 2016

© 2016 Peter-Kern et al.
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Wir untersuchten bei Medizinstudierenden der Universität Würzburg den Masernimpfschutz und die Masernimpfantikörper.

Von 2004 bis 2014 nahmen 1986 Medizinstudierende am verpflichtenden Praktikum „Impfkurs“ teil (durchschnittlich 141 pro Semester). Anhand des Impfpasses wurde u.a. der Masernimpfstatus erhoben. Ein vollständiger Impfstatus gemäß STIKO wurde bis 2008 durch eine Masernimpfdosis, ab 2012 durch zwei Impfdosen oder eine Nachholimpfung gegen Masern definiert, dadurch entstanden zwei Beobachtungszeiträume: die Jahre 2004 – 2008 (921 erfasste Impfstatusbögen) und die Jahre 2012 – 2014 (466 erfasste Impfstatusbögen). Vom SS 2004 bis SS 2008 wurde eine zusätzliche kostenfreie Maserntiter-Bestimmung angeboten.

Bei insgesamt 1388 (70%) Medizinstudierenden der untersuchten Jahre konnte der Impfstatus erhoben werden (Altersmedian 24 Jahre, IQR 23-25). Einen unvollständigen Impfstatus gegen Masern wiesen insgesamt 14% der Studierenden auf, 11% hatten keinerlei Impfung erhalten.

Bei der Unterteilung in die zwei Zeiträume fällt auf: im Zeitraum bis 2008 waren noch 16% der Studierenden ungeimpft, bei 2% war der Impfstatus unbekannt. Von 2012 bis 2014 (zwei Impfdosen bzw. Nachholimpfung) waren 2% Studenten nicht geimpft, 7% einmal geimpft und 5% hatten einen unbekannten Impfstatus. Der durchschnittliche Anteil der nicht gegen Masern geimpften Studenten war damit im Zeitraum 2004 – 2008 deutlich höher im Vergleich zu 2012 – 2014.

Bei 918 Studenten, die eine Maserntiter-Bestimmung erhielten, konnte bei 89% ein positiver Masern-IgG-Titer ≥300 mIU/ml, bei 11% ein fraglich positiver Titer 150-299 mIU/ml nachgewiesen werden.

Somit ziehen wir folgende Schlussfolgerungen: bei bis zu 14% der ehemaligen und derzeitigen Medizinstudierenden ist noch immer von einem unvollständigen Impfstatus auszugehen. Während des Medizinstudiums bietet sich die ideale Möglichkeit, angehende Ärzte über Impfprogramme zu informieren und Impflücken zu schließen.