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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Förderung von Sex- und Gender-Aspekten in der Medizinischen Forschung: Eine Aufgabe für die Lehre

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Heidi Siller - Innsbruck, Österreich
  • Nikola Komlenac - Innsbruck, Österreich
  • Margarethe Hochleitner - Innsbruck, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP16-450

doi: 10.3205/16gma331, urn:nbn:de:0183-16gma3316

Published: September 5, 2016

© 2016 Siller et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Der Einbau von Sex- und Gender-Aspekten in der medizinischen Forschung wird stets bedeutsamer und auch immer mehr gefordert. Am Beispiel der Lehrveranstaltungen Gender Medizin im Clinical PhD-Programm soll aufgezeigt werden, wie Studierenden Gender als integraler Bestandteil von Forschung näher gebracht wurde. Dabei wurde den Studierenden die Aufgabe gestellt, Sex- und Gender-Aspekte in ihre PhD-Projekte einzubauen und die Ergebnisse dazu an einer nationalen oder internationalen Tagung vorzustellen. Das Ziel der Studie war die Sicht der Studierenden auf Sex- und Gender-Aspekten in der Forschung abzubilden.

Methoden: 15 PhD Studierende (3 Frauen, 11 Männer, 1 ohne Angabe) beantworteten nach Abschluss der Lehrveranstaltung offene Fragen zur Integration von Gender in Forschungsprojekten. Die Fragen wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring [3] ausgewertet.

Ergebnisse: Die Studierenden erlebten ein sogenanntes „Plus“ durch die Integration von Gender in die Forschungsprojekte, durch z.B. Publikationsmöglichkeiten, Wissenserweiterung. Zudem wurden auch kritische Aspekte beleuchtet, wie Kosten- und Zeitaufwand, Studien die Sex- oder Gender-Aspekte nicht berücksichtigen und eine wahrgenommene Qualitätsminderung bei Nichtbeachtung von Gender.

Diskussion: Nur durch praktische und selbst erfahrene Auseinandersetzung mit Sex und Gender können Vorteile für die Forschung erkannt werden. Dazu ist es notwendig den Studierenden diese Vorteile in der Lehre aufzuzeigen eine aktive Auseinandersetzung damit zu fördern.. Langfristig ist es eine Frage von Förder- und Publikationsmöglichkeiten, ob die Bereitschaft besteht Genderaspekte in die Forschung zu inkludieren.

Take home messages: Die Integration von Sex- und Gender-Aspekten in Forschungsprojekte muss in der Ausbildung gefördert werden. Dabei ist es wesentlich, dass Studierende den Einbau selbst durchführen und reflektieren im Sinne des experiential learning nach Kolb [1], [2].


Literatur

1.
Kolb DA. Experiential learning: Experience as the source of learning and development (Vol. 1). Englewood Cliffs, NJ: Prentice-Hall; 1984.
2.
Kolb DA, Boyatzis RE, Mainemelis C. Experiential learning theory: Previous research and new directions. Persp Think Learn Cog Sstyles. 2001;1:227-247.
3.
Mayring P. Qualitative content analysis: theoretical foundation, basic procedures and software solution. Klagenfurt: SSOAR; 2014. Zugänglich unter/available from: http://www.ssoar.info/ssoar/bitstream/handle/document/39517/ssoar-2014-mayring-Qualitative_content_analysis_theoretical_foundation.pdf?sequence=1 External link