gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Eine Nasenlänge voraus? Tutorial of Scientific and Clinical Reasoning (TSCR) löst Problem based Learning (PbL) an der Medizinischen Fakultät in Basel ab

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jürg Motzer - Basel, Schweiz
  • Bodo Röers - Hamm, Deutschland
  • Dieter Kunz - Basel, Schweiz
  • Silke Biller - Basel, Schweiz
  • corresponding author Gabriele Voigt - Basel, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV32-457

doi: 10.3205/16gma323, urn:nbn:de:0183-16gma3233

Published: September 5, 2016

© 2016 Motzer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: An der Medizinischen Fakultät Basel wird seit 15/16 PbL durch TSCR abgelöst. Über die Ablehnung von PbL berichteten wir in Leipzig 15: Demotivation bei den Studierenden und Tutoren war das größte Problem. Das neue Kleingruppenkonzept TSCR lehnt sich an das „Inverted Classroom Model“ an. Dabei kommt der Vorbereitung auf das Tutorial eine besondere Bedeutung zu. Materialien werden online zur Verfügung gestellt, eine Wissensabfrage gibt Rückmeldung zum Gelernten, im Tutorial wird dann der Fall ausgehändigt und gelöst.

Fragestellung: Wir möchten wissen, ob wir die Studierenden und Tutoren mit einem neuen Unterrichtskonzept wieder für Kleingruppenunterricht begeistern können. Gegenstand der Untersuchung ist der Einfluss von Gruppengröße und Kontinuität der tutoriellen Betreuung auf die Akzeptanz des TSCRs und auf die Motivation. Spannend ist auch, ob sich ein Einfluss auf die Prüfungsperformance nachweisen lässt.

Methoden: Das Studiendesign sieht 30 parallele Gruppen vor, die sich in 5-er oder 10-er Gruppen aufteilen. Diese werden jeweils zur Hälfte kontinuierlich oder von wechselnden Tutoren betreut. Sowohl die Tutoren als auch die Studierenden werden in die Evaluation des Prozesses einbezogen. Zufriedenheits- und Motivationsmessungen sollen Aufschluss über den Einfluss der Gruppengröße und des Betreuungsmodus geben. Die Analyse der Prüfungsergebnisse der TSCR-relevanten MC-Fragen soll Ende FS 16 angeschlossen werden.

Ergebnisse: Die Pilotphase im HS 15/16 lieferte erste Evaluationsergebnisse die bereits Einfluss auf die Gestaltung des Unterrichtes im FS haben. 75% der TutorInnen (N=32) bevorzugen TSCR gegenüber PbL. Die Studierenden (N=125) bewerteten das TSCR mit einer Gesamtnote von 7.5/10 (SD 1.5). Die Tutorenurteile aus dem Pilot wurden herangezogen, um die Schulung der Tutoren im FS 16 noch intensiver auf „Scientific and Clinical Reasoning“ hin auszurichten. Weitere Ergebnisse werden die Evaluationen im FS 16 liefern. Sie werden im Vortrag präsentiert.


Literatur

1.
Handke J, Sperl A. Das Inverted Classroom Model. Begleitband zur ersten deutschen ICM Konferenz. Münster: Oldenburg-Verlag; 2012.
2.
Wilkesmann U. Auf dem Weg vom Gelehrten zum abhängig Beschäftigten? Zwei deutschlandweite Surveys zur Lehrmotivation von Professoren. In: Wilkesmann U, Schmid CJ (Hrsg). Hochschule als Organisation. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften; 2012. S.363-381