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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Murmelgruppen als innovativer Lehransatz im Kursus der allgemeinen Histopathologie

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Bernd Romeike - Jena, Deutschland
  • Iver Petersen - Jena, Deutschland
  • Martin R. Fischer - München, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV32-570

doi: 10.3205/16gma322, urn:nbn:de:0183-16gma3228

Published: September 5, 2016

© 2016 Romeike et al.
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Fragestellung/Zielsetzung; Murmelgruppen sind eine aktivierende und interaktive Lehrmethode, bei der Studierende halbstrukturiert mit ihrem Sitznachbarn diskutieren. Wir haben untersucht, ob sich durch Murmelgruppenphasen die Vermittlung histopathologischer Kompetenzen verbessern lässt.

Methoden: 14 Lerngruppen mit je 10 Studierenden des 5. Fachsemesters Humanmedizin wurden auf zwei Gruppen randomisiert: die Interventionsgruppe bekam nach ca. 5-7-minütiger frontaler Wissensvermittlung am histologischen Präparat die Aufgabe, für 2-5 Minuten zielführende histopathologische Highlights am Mikroskop selber aufzusuchen und diese anschließend ihrem Sitznachbarn zu demonstrieren. Dabei sollten sie Fachbegriffe anwenden und die Pathomechanismen vom histologischen Bild ableiten. Die Kontrollgruppe erhielt klassischen Frontalunterricht. Der Kurs umfasste insgesamt 34 Fälle in 10 Unterrichtseinheiten (UE). Der zeitliche Rahmen war in beiden Gruppen mit 10 x 45 Minuten gleich. Es erfolgte eine pseudonymisierte Prä-Evaluation zu Vorwissen, Interesse und Motivation. Nach 5 UE erfolgte eine Zwischen- und nach 10 UE eine Abschluss-Evaluation mit MC-, Bild-Wiedererkennungs- und Freitext-Fragen zur Pathophysiologie.

Ergebnisse: Nach ausführlicher Information nahmen fast alle Studierende (137/140, i.e. 98%) freiwillig an der Studie teil. Im Prätest zeigten die beiden Gruppen im Vorwissen keinen signifikanten Unterschied (p=0,36). Im Zwischentest konnten je Gruppe 59 Probanden (84 %) pseudonymisiert zugeordnet werden. Dabei schnitt die Interventionsgruppe hochsignifikant besser ab als die Kontrollgruppe (MW 14/11 Pkt.; sigma 6/4, p=<0,003). Die Ergebnisse der Abschluss-Evaluation stehen noch aus.

Diskussion/Schlussfolgerungen: Der Einsatz von Murmelgruppen scheint zur Vermittlung histopathologischer Kompetenzen gut geeignet zu sein.


Literatur

1.
Waldherr F, Walter C. Didaktisch und Praktisch. Ideen und Methoden für die Hochschullehre. Stuttgart: Schäffer-Poeschel; 2009.