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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Qualität der Basisreanimation: bessere Ergebnisse im Modellstudiengang?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Antje Degel - Berlin, Deutschland
  • Jan Breckwoldt - Zürich, Schweiz
  • Harm Peters - Berlin, Deutschland
  • Hans-Christian Mochmann - Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV13-607

doi: 10.3205/16gma320, urn:nbn:de:0183-16gma3206

Published: September 5, 2016

© 2016 Degel et al.
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Text

Fragestellung: Die Basisreanimation (basic life support, BLS) ist eine essentielle Fertigkeit für jeden Arzt. Die Qualität bei Reanimationen im Krankenhaus [1] und bei Medizinstudierenden im Regelstudiengang (RSG) [2], [3] liegt signifikant unter dem Leitlinienstandard. Ein Grund könnte sein, dass Schulungen von BLS-Szenarien nicht ausführlich genug stattfinden. Im Modellstudiengang Medizin (MSM) der Charité Berlin wurde das Notfallcurriculum reformiert.

Als Outcome wurde die Qualität der Thoraxkompressionen zwischen MSM und RSG verglichen.

Methoden: Studierende im MSM erfahren ein modulares Reanimationstraining inklusive Erste-Hilfe-Schein (54 UE). Szenarien beinhalten eine Reanimation. Alle Studierenden im 6. Semester konzipieren eine Unterrichtseinheit zur Vermittlung des BLS an Laien und führen sie für Erstsemestler durch.

Im RSG wurde der Erste-Hilfe-Schein extern erworben mit unklarer Trainingsqualität (16 UE) [4]. Die curricularen Notfallkurse umfassten BLS, ALS; andere Themen wurden ohne Reanimation geübt (45 UE).

Verglichen wurden 26 Studierende MSM mit 121 des RSG. Leitliniengerechte Ziele waren: Kompressionstiefe 5,0-6,0 cm, Frequenz 100-120 bpm, komplette Entlastung zwischen den Kompressionen. Die Probanden führten 5 Minuten kontinuierliche Kompressionen durch (compression-only-CPR gemäß ILCOR)[6]. Performanz wurde mittels Laerdal SkillReporter gemessen.

Ergebnisse: Bei Eindrucktiefe und Frequenz waren keine signifikanten Unterschiede festzustellen, p=0.275 und p=0.130. Die Auflehntiefe war im MSM signifikant niedriger als im RSG (7,3 mm [5,6-8,9; SD 4,1] vs. 10,9 mm [9,6-12,3; SD 7,4], p=0.001).

Diskussion: Trotz geringerer Stundenzahl konnte im MSM eine vergleichbare Qualität insgesamt und eine Verbesserung bei der Auflehntiefe erreicht werden. Die Qualität der Thoraxkompressionen erreichte keine Leitlinienstandards. Dieser Befund könnte unzureichende Reanimationsqualität in realen Situationen mit erklären. Untersuchungen zur weiteren Aufklärung erscheinen nötig.


Literatur

1.
Abella BS, Sandbo N, Vassilatos P, Alvarado JP, O'Hearn N, Wigder HN, Hoffmann P, Tynus K, Vanden Hoek TL, Becker LB. Chest compression rates during cardiopulmonary resuscitation are suboptimal. Circulation. 2005;111(4):428-434. DOI: 10.1161/01.CIR.0000153811.84257.59 External link
2.
Degel A, Breckwoldt J, Peters H, Mochmann C. Effectiveness of teaching of chest compressions in basic life support courses in a traditional medical curriculum. Glasgow, UK: AMEE; 2015.
3.
Wagner P, Lingemann C, Arntz HR, Breckwoldt J. Official lay basic life support courses in Germany: is delivered contet up to date with the guidelines? An observational study. Emerg Med J. 2015;34(7):547-552. DOI: 10.1136/emermed-2014-203736 External link
4.
Nolan JP, Soar J, Zideman DA, Biarent D, Bossaert LL, Deakin C, Koster RW, Wyllie J, Böttigeer B; ERC Guidelines Writing Group. European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation 2010. Resuscitation. 2010;81(10):1219-452. DOI: 10.1016/j.resuscitation.2010.08.021 External link