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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Wie kommt Kompetenzorientierung in die medizinische Ausbildung? Systematische, kompetenzorientierte Überarbeitung eines etablierten Programms zur medizindidaktischen Qualifikation für Lehrende in der Medizin

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Jan Griewatz - Kompetenzzentrum für Hochschuldidaktik in der Medizin Baden-Württemberg, Tübingen, Deutschland
  • Maria Lammerding-Köppel - Kompetenzzentrum für Hochschuldidaktik in Medizin Baden-Württemberg, Tübingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV9-687

doi: 10.3205/16gma311, urn:nbn:de:0183-16gma3118

Published: September 5, 2016

© 2016 Griewatz et al.
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Ziel: Um den gestiegenen Anforderungen an Ärzte gerecht werden zu können, steht international kompetenzorientierte Lehre im Fokus. In 2015 wurde der Nationale Kompetenzorientierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) als Rahmen für die medizinische Ausbildung in Deutschland verabschiedet. Damit stehen die medizinischen Fakultäten vor der Aufgabe, ihre Curricula zeitnah anpassen zu müssen. In diesem Umgestaltungsprozess nehmen die Lehrenden eine Schlüsselposition ein [1], da sie die Veränderungen in die Praxis transportieren sollen. Die Lehrenden trifft diese Aufgabe unvorbereitet. Daher stellt sich die Frage, inwiefern bestehende medizindidaktische Qualifizierungsprogramme für Lehrende weiterentwickelt werden können, um auf diesen Bedarf zu reagieren.

Methoden: In Baden-Württemberg ist seit 2001 ein kontinuierlich weiterentwickeltes medizindidaktisches Qualifizierungsprogramm für Lehrende etabliert [2]. Dieses Programm wurde mithilfe des Kern-Zyklus [3] analysiert und überarbeitet. Dabei war ständige Kommunikation mit allen maßgeblichen Stellen von zentraler Bedeutung (Bedarfsklärung, Information, Abgleich). Dazu wurden weitere Instrumente angelegt (z.B. MQ-Curriculum-Mapping an Lehrkompetenzen [4], Evaluationsanalysen).

Ergebnisse: Die Programmanalysen erbrachten etliche Aspekte, die beibehalten werden konnten, da sie bereits kompetenzorientiert angelegt, gut akzeptiert oder effizient waren (z.B. Kursphilosophie, Microteaching, kollegiales Coaching, Blockstruktur). Andere Komponenten wurden verändert oder ausgebaut, um Kompetenzorientierung zu fördern (z.B. Reflexion, systematischer Aufbau, Übungsanteil) oder hervorzuheben (Kompetenz-Icons, Lernspirale). Erste Umsetzungen zeigen gute Akzeptanz.

Diskussion: Kompetenzerwerb erfolgt nicht automatisch, sondern benötigt Gelegenheiten für Reflexion und Feedback. Der Einsatz von kompetenzorientierten Trainings für Lehrende stellt ein effektives Instrument dar, um die Integration von Kompetenzorientierung in die Lehre zu erleichtern.


Literatur

1.
Dath D, Iobst W. The importance of faculty development in the transition to competency-based medical education. Med Teach. 2010;32(8):683-686. DOI: 10.3109/0142159X.2010.500710 External link
2.
Lammerding-Köppel M, Fabry G, Hofer M, Ochsendorf F, Schirlo C. Hochschuldidaktische Qualifzierung in der Medizin II: Anforderungsprofil der Qualifizierungsangebote: Ein Positionspapier des GMA-Ausschusses "Personal- und Organisationsentwicklung für die medizinische Lehre" der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. GMS Z Med Ausbild. 2006;23(4):Doc72. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2006-23/zma000291.shtml External link
3.
Kern DE, Thomas PA, Hughes MT. Curriculum Development for Medical Education. A Six-Step Approach (2nd ed). Baltimore MA: John Hopkins University Press; 2009.
4.
Görlitz A, Ebert T, Bauer D, Grasl M, Hofer M, Lammerding-Köppel M, Fabry G. Core Competencies for Medical Teachers (KLM) - A Position Paper of the GMA Commitee on Personal and Organizational Development in Teaching. GMS Z Med Ausbild. 2015;32(2):Doc23. DOI: 10.3205/zma000965 External link