gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Visualisierung als wesentliches Moment für collaborative learning in POL

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author presenting/speaker Ines Wulff - Berlin, Deutschland
  • Ulrike Sonntag - Berlin, Deutschland
  • Harm Peters - Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV36-557

doi: 10.3205/16gma293, urn:nbn:de:0183-16gma2934

Published: September 5, 2016

© 2016 Wulff et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Vier Schlüsselprinzipien gelten für Problemorientiertes Lernen (POL) als Voraussetzung für effektives Lernen: Kontext, Konstruktion, Kollaboration und Selbstbestimmung [1]. Visualisierungen im POL-Lernprozess fördern den Austausch von Vorwissen und gemeinsame Wissenskonstruktion. Die verschiedenen Visualisierungsmethoden können die kritische Auseinandersetzung, das Erinnern von Lerninhalten sowie bedeutungsvolles Lernen begünstigen [2].

Fragestellung: Wie viele und welche Arten von Visualisierungen setzen die Studierenden im 1. und 4. Semester des Modellstudienganges Medizin an der Charité-Universitätsmedizin Berlin um? Welche Materialien benutzen sie?

Methoden: Analysiert wurden die Visualisierungen der POL-Gruppen (n=80), die das Modul „Biologie der Zelle“ (1. Sem.) und das Modul „Atmung“ bzw. „Nervensystem“ (4. Sem.) mit jeweils 4 POL-Fällen im Sommersemester 2013 bearbeiteten. Die Visualisierungsarten und -methoden, Lernzielinhalte und Operatorverben wurden quantitativ und qualitativ analysiert.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 297 Visualisierungen und 665 Lernziele von 48% aller Gruppen ausgewertet werden. Am häufigsten verwendeten die Studierenden Flipchart (58%) und Packpapier (26%). Zu den bevorzugten Visualisierungsarten zählten Auflistungen (61%), schematische Darstellungen (25%), Skizzierungen (19%), Flussdiagramme (11%) und Kausalketten (11%). Die fünf favorisierten Operatorverben waren „erläutern“, „benennen“, „darstellen“, „beschreiben“ und „erklären“. Die Visualisierungsart wurde selten bereits im Lernziel benannt (4%).

Schlussfolgerung: Nur knapp die Hälfte der POL-Gruppen benutzte Visualisierungen in ihrem POL-Prozess. In das hochschuldidaktische Qualifizierungsprogramm werden daher Workshops zu Visualisierungsmethoden für POL-Dozierende aufgenommen.

Take Home Message: Im Sinne des collaborative learning sollten Studierende verstärkt darin unterstützt werden, verschiedene Visualisierungsmethoden im POL-Unterricht zu nutzen.


Literatur

1.
Dolmans DH, de Grave W, Wolfhagen IH, Van der Vleuten CP. Problem-based learning: future challenges for educational practice and research. Med Educ. 2005;39(7):732-741. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2005.02205.x External link
2.
Pudelko B, Young M, Vincent-Lamarre P, Charlin B. Mapping as a learning strategy in health professions education: a critical analysis. Med Educ. 2012;46(12):1215-1225. DOI: 10.1111/medu.12032 External link