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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Feedbackklima als Rahmenbedingung für kompetenzorientierte Lehre in der Medizin: Erste Ergebnisse des Fragebogens zur Erfassung des Feedbackklimas (FEF)

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Hannah Metzger - Freiburg, Deutschland
  • Marianne Giesler - Freiburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP15-376

doi: 10.3205/16gma246, urn:nbn:de:0183-16gma2467

Published: September 5, 2016

© 2016 Metzger et al.
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Zielsetzung: Zur Entwicklung von Kompetenzen ist regelmäßiges Feedback erforderlich [1]. Unsere Recherchen haben ergeben, dass im deutschsprachigen Raum kein Fragebogen existiert, mit dem das Feedbackklima im Medizinstudium erfasst werden kann. Um das Feedbackklima an der Medizinischen Fakultät Freiburg im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts MERLIN zu analysieren, wurde ein Fragebogen entwickelt. Dieser basiert auf der „Feedback Environment Scale“ (FES) [2], [3]. Da die FES für Unternehmen entwickelt wurde, war es notwendig, sie auf den universitären Kontext anzupassen.

Methoden: 43 der ursprünglich 63 Items der FES, mit denen das Feedback von Lehrenden und KommilitonInnen eingeschätzt werden kann, wurden ausgewählt und umformuliert. Der Fragebogen besteht aus den „DozentInnen“ und „KommilitonInnen“. Die Beantwortung der Items erfolgt über 6-stufige Likert-Skalen (1=negativ, 6=positiv). Dieser neu konzipierte Fragebogen zur Erfassung des Feedbackklimas (FEF) besteht in Anlehnung an das Original aus jeweils sieben Skalen: Qualität des Feedbacks, Positives Feedback, Negatives Feedback, Verfügbarkeit von Quellen, Art des Feedbacks, Feedbacksuche und Glaubwürdigkeit der Quelle.

Befragt wurden Studierende im WS 2015/16 (N=302, Frauen: 66,7%). Es wurden Itemanalysen und t-Tests durchgeführt.

Ergebnisse: Die Skalen weisen für beide Fragebogenabschnitte Werte der inneren Konsistenz zwischen CR-α=,57 und CR-α=,89 auf. Weitere Auswertungen zeigen, dass signifikante Unterschiede vorhanden sind, z.B. bei der Glaubwürdigkeit des Feedbacks der DozentInnen: Studierende mit Berufserfahrung schätzen die Glaubwürdigkeit geringer ein, als Studierende ohne Berufserfahrung.

Diskussion: Die Analysen des FEF erbrachten bisher zufriedenstellende Ergebnisse. Die Skalen sind für Gruppenvergleiche ausreichend reliabel. Erste Ergebnisse zeigen nachvollziehbare Unterschiede in der Einschätzung des Feedbackklimas. Zur weiteren Überprüfung des FEF werden fortlaufend Daten erhoben.


Literatur

1.
Wissenschaftsrat. Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland auf Grundlage einer Bestandsaufnahme der humanmedizinischen Modellstudiengänge. Dresden: Wissenschaftsrat; 2014. Zugänglich unter/available from: www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4017-14.pdf
2.
Steelman LA, Levy PE, Snell AF. The feedback environment scale: Construct definition, measurement, and validation. Educ Psychol Measurement. 2004;64:165-184. DOI: 10.1177/0013164403258440 External link
3.
Sparr JL. Feedback Environment, Feedback Fairness, and the Feedback Intervention Theory. Dissertation. Konstanz: Universität Konstanz; 2008.