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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

„Reflexion für angehende Tierärzte“ – Ein Wahlpflichtfach für Studierende an der Tierärztlichen Fakultät der LMU München

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Sabine Ramspott - München, Deutschland
  • Christian Gruber - Hannover, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP10-387

doi: 10.3205/16gma242, urn:nbn:de:0183-16gma2421

Published: September 5, 2016

© 2016 Ramspott et al.
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Zielsetzung: Reflexion ist in der Ausbildung als wichtiger Bestandteil von selbstgesteuertem Lernen bekannt und dient der Verbesserung der „Kunden“beziehung wie auch des eigenen Wohlbefindens. In der tierärztlichen Ausbildung im D-A-CH Raum wird das Erlernen von Reflexionstechniken nicht explizit unterrichtet.

An der Tierärztlichen Fakultät der LMU München wurde daher eine Wahlpflichtveranstaltung eingeführt, um erste Erfahrung mit diesem Thema zu sammeln. Die wesentlichen Erkenntnisse sind hier dargestellt.

Methoden: Das Wahlpflichtfach richtete sich an Studierende der klinischen Semester. In 3 Präsenzveranstaltungen à 90 Minuten und 2 Hausarbeiten wurden die Studierenden in die verschiedenen Methoden der Reflexion eingeführt. Zu den Arbeiten erhielten die Studierenden formatives Feedback. In der Abschlussveranstaltung wurden die Reflexionserfahrungen zusammengetragen und das Wahlpflichtfach von den Teilnehmern evaluiert.

Ergebnisse: Von 12 angebotenen Plätzen wurden 10 in Anspruch genommen, wovon letztlich 8 Teilnehmer das Wahlpflichtfach abgeschlossen und die Evaluation durchgeführt haben.

Erkenntnisse der Dozierenden: Die Studierenden hatten bisher (auch außerhalb des Studiums) keine Anleitung zum Anwenden von Reflexionstechniken erhalten. Entsprechend gab es einen raschen Zuwachs an Grundwissen. Beim Reflektieren fiel den meisten Studierenden das Hinterfragen der eigenen Ansichten und Perspektivwechsel ohne Hilfestellung schwer. Handlungspläne blieben häufig wenig konkret.

Die Studierenden gaben in der Evaluierung an, durch das Feedback ihr Reflexionsvermögen verbessert zu haben und auch in Zukunft bewusst reflektieren zu wollen. In der Gesamtbewertung wurde die Lehrveranstaltung mindestens mit „gut“ bewertet.

Diskussion und Take-home Message: An Reflexion Interessierte sprechen gut auf Ausbildungsmaßnahmen an. Die Mehrzahl der Tiermedizin-Studierenden scheint Reflexion aber nicht hoch zu priorisieren, zumal diese im Studium auch nicht explizit gefordert wird.


Literatur

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