gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Interprofessionelle Kommunikation: Ein Workshop für Medizin-, Pflegewissenschaftsstudierende sowie Physiotherapeuten zu Beginn der Ausbildung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Mirjam Körner - Freiburg, Deutschland
  • presenting/speaker Leonie Luzay - Freiburg, Deutschland
  • Lena Zirn - Freiburg, Deutschland
  • Ulrich Stößel - Freiburg, Deutschland
  • Christa Müller-Fröhlich - Freiburg, Schweiz
  • Florian Sandeck - Emmendingen, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP6-530

doi: 10.3205/16gma207, urn:nbn:de:0183-16gma2077

Published: September 5, 2016

© 2016 Körner et al.
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Text

Zielsetzung: Fehlkommunikation zwischen Disziplinen ist die häufigste Ursache nachteiliger klinischer Vorfälle [1]. Effektive interprofessionelle Kommunikation ermöglicht ein umfassendes Bild über Patienten zu gewinnen und gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Folglich wird sie als interprofessionelle Kernkompetenz betrachtet (Canadian Interprofessional Health Collaborative, 2010). Daran anknüpfend sollte ein Seminar zu interprofessioneller Kommunikation an der Medizinischen Fakultät Freiburg entwickelt, durchgeführt und evaluiert werden.

Methode: Der eintägige Workshop wurde erstmals im WS 2015/16 angeboten und war offen für je sechs Teilnehmer aus den Bereichen Medizin, Pflegewissenschaft und Physiotherapie, welche sich am Anfang der Ausbildung befanden. Ein interprofessionelles Dozententeam vermittelte Theorieinput zur Bedeutung effektiver interprofessioneller Kommunikation. In praxisnaher interprofessioneller Kleingruppenarbeit wurde u.a. die Anwendung des Kommunikationsschemas SBAR, Feedback sowie aufmerksames Zuhören geübt. Die Evaluation des Seminars erfolgte per Fragebogen (prä-post) und Plenumsdiskussion.

Ergebnisse: Insgesamt zeigten sich hohe Zufriedenheitswerte mit dem Seminar, besonders bezogen auf die praktischen Übungen in Kleingruppen. Auf wissensbasierten Items (Multiple-Choice) ergaben sich keine signifikanten Veränderungen im prä-post-Vergleich. Dagegen wurden die selbsteingeschätzten Kompetenzen nach dem Workshop für bestimmte Aspekte wie Feedback geben und Gespräche strukturieren als höher bewertet.

Diskussion: Die hohen Zufriedenheitswerte zeigen, dass das Seminar von den Teilnehmern akzeptiert und als relevant befunden wurde. Verbesserungsbedarf besteht vor allem im Bereich der Lernzielüberprüfung und Implementierung (geringes Teilnehmer-N). Auch zukünftige didaktische Verbesserungen sind geplant, wie z.B. das Filmen von Lösungsmodellen für die Anwendung von SBAR im Team.


Literatur

1.
Reeves S, Lewin S, Espin S, Zwarenstein M. Interprofessional Teamwork for Health and Social Care (Promoting partnership for health.). Chichester: Wiley-Blackwell; 2010.