gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Wie werden Studierende an der MedUni Wien im Klinisch-Praktischen Jahr von ihren KPJ-MentorInnen betreut?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Angelika Hofhansl - Wien, Österreich
  • Gerhard Zlabinger - Wien, Österreich
  • David Taylor - Liverpool, Großbritannien
  • Beate Schrank - Tulln, Österreich
  • Anita Rieder - Wien, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV16-424

doi: 10.3205/16gma168, urn:nbn:de:0183-16gma1680

Published: September 5, 2016

© 2016 Hofhansl et al.
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Text

Zielsetzung: Im August 2014 wurde an der MedUni Wien erstmals das „Klinisch-Praktisches Jahr“ (KPJ) als 6. Studienjahr eingeführt. 640 Studierende absolvieren 48 Wochen in akkreditierten Lehrspitälern in Österreich und im Ausland und werden dabei von klinischen MentorInnen betreut. Ziel dieser Studie war es, die Betreuungsqualität durch die MentorInnen zu untersuchen. Dabei wurden folgende Forschungsfragen gestellt:

  • Welche Tätigkeiten/Aktivitäten haben KPJ-MentorInnen tatsächlich ausgeübt?
  • Welche davon waren für die Studierenden besonders hilfreich?
  • Welche waren am wenigsten hilfreich?

Methoden: Am Ende des KPJ wurden die Studierenden schriftlich auf zweierlei Arten zur Betreuungsqualität im KPJ befragt:

1.
Mittels standardisiertem Fragebogen [1] sowie
2.
mittels Gruppenbericht, in dem die Antworten auf offene Fragen von Gruppen zu jeweils 10 Studierenden schriftlich zusammengefasst wurden.

Die Daten wurden einerseits statistisch und andererseits mittels Thematischer Analyse [2] ausgewertet.

Ergebnisse: Bislang wurden Fragebögen von 372 Studierenden und 38 Gruppenberichte analysiert. Die am häufigsten genannte Mentor-Aktivität war „Teilen der professionellen Erfahrung“ (83,6%) in der Inneren Medizin sowie „hat mir fachliche Fertigkeiten beigebracht“ (77,0%) in der Chirurgie. Am wichtigsten waren den Studierenden das Diskutieren einzelner PatientInnen (38,8%) in der Inneren Medizin und das Beibringen fachlicher Fertigkeiten (26,9%) in der Chirurgie. Hilfreich für Studierende waren klare Zuständigkeiten sowie die Förderung der Selbstständigkeit und die Eingliederung ins Team.

Diskussion: Die Betreuungsqualität der KPJ-MentorInnen an der MedUni Wien deckt die in der Literatur beschriebenen Facetten ab und ist insgesamt sehr zufriedenstellend. Dieses Ergebnis ist u.a. auch auf die intensiven Schulungen der MentorInnen zurückzuführen. Klare Rollenbeschreibungen und ein definiertes Aufgabenverständnis sind in der klinischen Ausbildung essentiell.


Literatur

1.
Kilminster S, Cottrell D, Grant J, Jolly B. AMEE Guide No. 27: Effective educational and clinical supervision. Med Teach. 2007;29 (1):2-19. DOI: 10.1080/01421590701210907 External link
2.
Braun V, Clarke V. Using thematic analysis in psychology. Qual Res Psychol. 2006;3(2):77-101. DOI: 10.1191/1478088706qp063oa External link