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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Zufriedenheit und Lernerfolg im Praktischen Jahr – im Wesentlichen eine Frage der Betreuung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Jan C. Becker - Münster, Deutschland
  • Meike Tennie - Münster, Deutschland
  • Bernhard Marschall - Münster, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV16-276

doi: 10.3205/16gma167, urn:nbn:de:0183-16gma1670

Published: September 5, 2016

© 2016 Becker et al.
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Zielsetzung: Im Wettbewerb um zukünftige ärztliche MitarbeiterInnen spielen Zufriedenheit und Lernerfolg der Studierenden im PJ – gerade im Zeitalter sozialer Netzwerken mit entsprechender Flächenwirkung – eine große Rolle. Ziel der vorliegenden Studie war es, Einflussfaktoren dafür herauszuarbeiten.

Methode: Retrospektiv wurden PJ-Evaluationen von insgesamt 2078 PJ-Tertialen im Zeitraum von 2007–2012 an der Medizinischen Fakultät Münster ausgewertet. Die Evaluationen erfassten diverse Teilaspekte, erfolgten Tertial-begleitend mittels EVALuna, waren anonym und nicht verpflichtend.

Ergebnisse: Bei insges. 2865 Inlands-Tertialen in o.g. Zeitraum betrug die Rücklaufquote 72,5%, die Studienpopulation war repräsentativ für die Gesamtheit aller PJ-Studierenden in diesem Zeitraum. Generell werden kleinere Lehrkrankenhäuser subjektiv besser bewertet als größere, chirurgische Tertiale schlechter als die der Inneren Medizin und Wahlfächer. Betreuung und selbstständiges Arbeiten sind sowohl für die Gesamtbeurteilung als auch die subjektive Einschätzung des theoretischen und praktischen Lernerfolgs die wichtigsten Faktoren, erklären am Beispiel der Tertiale der Inneren Medizin 53,8% der Varianz der Gesamtbeurteilung (die Betreuung alleine 43,3%). Detaillierte Daten zu Gründen für die Wahl des Tertials, Betreuung, Selbsteinschätzungen des Lernerfolgs etc. werden fachspezifisch dargestellt.

Diskussion: Daten dieser Erhebung sind durchaus im Einklang mit Charakteristika der Generation Y [1] und unterstreichen eindrücklich die Bedeutung der Betreuung im PJ. Sie können zukünftig als Vergleichsgrundlage dienen, um den Einfluss neuer Rahmen-bedingungen wie Aufwandsentschädigung, bundesweiter Mobilität und Logbüchern auf die studentische Zufriedenheit mit dem PJ zu untersuchen.

Schlussfolgerung: Beeinflussbare Faktoren für ein als ‚positiv‘ bewertetes PJ-Tertial sind eine gute Betreuung und die Möglichkeit zum selbstständigen Arbeiten.


Literatur

1.
Schmidt C, Möller J, Windeck P. Vier Generationen unter einem Dach. Dtsch Arztebl. 2013;110(19):A-928/B-808/C-804.