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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Welche Faktoren beeinflussen die Zufriedenheit mit der Ausbildung im Praktischen Jahr?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Elisabeth Narciß - Mannheim, Deutschland
  • Udo Obertacke - Mannheim, Deutschland
  • Katrin Schüttpelz-Brauns - Mannheim, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV16-654

doi: 10.3205/16gma166, urn:nbn:de:0183-16gma1662

Published: September 5, 2016

© 2016 Narciß et al.
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Text

Fragestellung: Zufriedenheit mit den Praxis-Einsätzen im Medizinstudium führt zu einer höheren Nachwuchsquote [1], [2]. Wir wollten wissen, welche Faktoren zur Zufriedenheit im Praktischen Jahr beitragen und damit bei der Rekrutierung von Nachwuchs aus den Reihen der PJ-Studierenden erfolgreich sind.

Methoden: Von Februar 2013 – November 2015 wurden PJ-Studierende nach jedem Quartal gebeten, online ihren Einsatz zu evaluieren. Die Einflussfaktoren und die Zufriedenheit mit dem Quartal bzw. Einsatzort wurden z.T. über einzelne Items und z.T. über validierte Tests erfasst. Insgesamt konnten 621 Einsätze in die Auswertung einbezogen werden. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe von Varianzanalysen, Berechnung von Korrelationen und multipler Regression.

Ergebnisse: Weder die Finanzierung selbst (F(1)=1,29; p=0,26), noch die Höhe der Finanzierung (4% Varianzaufklärung) haben einen Einfluss auf die Zufriedenheit mit dem Einsatz(ort). Den höchsten Einfluss auf die globale Zufriedenheit mit dem Quartal (ZufrQuart) und Einsatzort (ZufrOrt) haben die Ausbildungsbedingungen (AUSB). Einen geringeren Anteil haben das absolvierte Fach (FACH), die Anzahl der Ärzte (NArzt) auf der Station, sowie die Zufriedenheit mit der Vergütung (ZufrFinanz): ZufrQuartal=140,17 – 21,94AUSB – 5,92 FACH - 1,32 NArzt (R2=0,75) bzw. ZufrOrt=135,87 - 21,10 AUSB – 3,49 ZufrFinanz (R2=0,64). Keine Rolle spielten: persönliche Einstellungen der Studierenden, tägliche Arbeitszeit, Zahl der bereits verbrachten Quartale, freiwillige Wahl des Faches und Höhe der Vergütung.

Diskussion: Entgegen unseren Erwartungen spielen finanzielle Anreize und persönliche Variablen des Studierenden für die Zufriedenheit mit dem Quartal bzw. Einsatzort kaum eine Rolle. Stattdessen sind die Ausbildungsbedingungen und die Anzahl der Ärzte wichtige Prädiktoren für die Zufriedenheit.

Take home Message: Für eine erfolgreiche Nachwuchsrekrutierung aus den Reihen der PJ-Studierenden bedarf es v.a. einer hohen Ausbildungsqualität im PJ.


Literatur

1.
Karay Y, Stosch C. Rekrutierungsquote des ärztlichen Personals aus der eigenen Studierendenschaft an der Uniklinik Köln. Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP8-118. DOI: 10.3205/15gma181 External link
2.
Wirkner J, Kasch R, Stracke S. Wer wird Internist? Einfluss einer Famulatur in der Inneren Medizin auf die Karriereplanung. Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP8-117. DOI: 10.3205/15gma180 External link