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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

NKLM-BW: Kompetenzbedarf zu Beginn des Berufslebens: In welchen Bereichen sollten Fakultäten ihre Absolventen besser auf den Berufsstart vorbereiten?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Marianne Giesler - Freiburg, Deutschland
  • Oliver Keis - Ulm, Deutschland
  • Erika Vögele - Tübingen, Deutschland
  • Gerald Wibbecke - Heidelberg, Deutschland
  • Katrin Schüttpelz-Brauns - Mannheim, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV6-574

doi: 10.3205/16gma155, urn:nbn:de:0183-16gma1555

Published: September 5, 2016

© 2016 Giesler et al.
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Text

Hintergrund/Zielsetzung: Das Kompetenzzentrum Evaluation in der Medizin Baden-Württemberg führt seit einigen Jahren Absolventenbefragungen durch. Befragt werden AbsolventInnen ca. 1,5 Jahre nach Abschluss ihres Medizinstudiums. Zudem koordiniert das Kompetenzzentrum die Befragungen für alle Medizinischen Fakultäten in Baden-Württemberg. Der Absolventen-Fragebogen beinhaltet den Freiburger Fragebogen zur Erfassung von Kompetenzen in der Medizin (FKM [1]), der inzwischen an den NKLM angepasst wurde. Mit dem FKM werden die Kompetenzniveaus in einzelnen Kompetenzdomänen zum Studienende retrospektiv eingeschätzt und darüber hinaus auch das Niveau der im Beruf geforderten Kompetenzen. Ziel dieser Studie war es herauszufinden, ob StudienabsolventInnen bezogen auf die im ärztlichen Alltag geforderten Kompetenzen für das Berufsleben ausreichend vorbereitet sind.

Methodik: Daten von 4 verfügbaren Abschlusskohorten (N2008=514, N2011=592, N2012=527, N2013=544) wurden standortübergreifend analysiert (Rücklaufquoten über 40%). Es wurden u.a. t-Tests für abhängige Stichproben berechnet. Als Effektstärkemaß wurden „standardized response means“ (SRM) verwendet.

Ergebnisse: Zu Beginn des Berufslebens werden kommunikative und Team-Kompetenzen im stärkeren Maße gefordert als z.B. Kompetenzen in Gesundheitsförderung und Prävention. In Abhängigkeit der Facharztwahl lassen sich unterschiedliche Kompetenzprofile identifizieren. Über alle Kohorten hinweg zeigen sich zudem bei den Teamkompetenzen die stärksten Differenzen zwischen den retrospektiven Einschätzungen zum Studienende und den Einschätzungen der aktuell im Berufsleben geforderten Kompetenzen. (z.B. 2013 MStudium=2,89, MBeruf=4,37, SRM=1,46). Weitere Ergebnisse werden berichtet.

Take Home Message: Im ärztlichen Alltag bestehen in einzelnen Kompetenzdomänen unterschiedlich hohe Anforderungsniveaus. Vor allem im Bereich Teamkompetenzen scheinen die AbsolventInnen nicht ausreichend auf die Praxis vorbereitet zu sein.


Literatur

1.
Giesler M, Forster J, Biller S, Fabry G. Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung von Kompetenzen in der Medizin: Ergebnisse zur Reliabilität und Validität. GMS Z Med Ausbild. 2011;28(2):Doc31. DOI: 10.3205/zma000743 External link