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Umgang mit dem NKLM – Erfahrungen aus Baden-Württemberg
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Published: | September 5, 2016 |
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Hintergrund: Kompetenzorientierte Lehre steht im Fokus der medizinischen Ausbildung. Der nationale kompetenzorientierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) gibt in Deutschland dazu den Rahmen vor. Bestehende Curricula sollen diesbezüglich überarbeitet werden. Dazu ist eine Bestandsaufnahme durch NKLM-Mapping nötig.
- Was rechtfertigt den personellen und zeitlichen Aufwand?
- Welche Unterstützung wird benötigt?
- Wie können Fakultät und Lehrende von Nutzen und Machbarkeit einer kompetenzorientierten curricularen Umgestaltung überzeugt werden?
Methodik: Seit 2014 wurde an 4 Standorten das Curriculum gegen die NKLM-Arztrollen gemappt (BMBF-Projekt). Durch halbjährliche strukturierte Abfragen (Fokusgruppen, Einzelinterviews, Fragebögen) bei den verantwortlichen Change Agents wurde das jeweilige Vorgehen dokumentiert, transkribiert und unter folgenden Aspekten analysiert:
- Wie können Fakultät und Lehrende zur Mitarbeit motiviert werden?
- Welche Rolle spielt das Mapping?
- Wie wird das Mapping praktikabel und akzeptabel?
- Was war förderlich, was hinderlich?
Ergebnisse: An den 4 Standorten wurden >85% der Veranstaltungen/Module auf Teilkompetenzebene gemappt (Kategorien: Umfang, Niveau, implizit/explizit, Prüfungsformat).
Was war besonders förderlich?
- sichtbare Unterstützung durch den Studiendekan
- intensive Kommunikation mit den Abteilungen
- effektives Projektmanagement durch Koordinator
- Schulungen, 1:1-Gespräche
Was waren häufige Probleme?
- mangelnde Akzeptanz
- fehlendes Verständnis für die Kompetenzorientierung
- zusätzliche Belastung der Lehrenden
Was wurde u.a. erreicht?
- visualisierte Mappingergebnisse als door opener
- Transparenz der Stärken, Aufzeigen von Optimierungspotentialen
- Öffnung von Fakultät und Lehrenden für Änderungen
Fazit: Wegen des hohen Aufwandes müssen Nutzen und Chancen für Fakultät und Lehrende ersichtlich sein. Die Visualisierung der Mappingdaten macht den Lehrenden Veränderungsbedarf rasch verständlich. Diese Transparenz des Curriculums fördert die Bereitschaft der Lehrenden, am gezielten longitudinalen Kompetenzaufbau mitzuwirken.