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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Interprofessionell und -disziplinär in den Pflege- und Hebammenberufen in der Praxis ausbilden: Die Lern- und Arbeitsgemeinschaft als „Ausbildungsstation“ am Universitätsspital Zürich (USZ)

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Eva-Maria Panfil - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • Rosmarie Küng - Universitätsspital Zürich, Schweiz
  • Barbara Zürcher - Universitätsspital Zürich, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV42-476

doi: 10.3205/16gma127, urn:nbn:de:0183-16gma1271

Published: September 5, 2016

© 2016 Panfil et al.
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Im USZ wird seit 2007 in den Pflege- und Hebammenberufen in der Lern- und Arbeitsgemeinschaft (LAG) ausgebildet. Dabei betreut ein Berufsbildner mit 2-4 Auszubildenden aus verschiedenen Ausbildungsgängen und Praktikumsphasen eine Gruppe von Patienten auf Grundlage des Modells Cognitive Apprenticeship. Die LAG ermöglicht damit eine kontinuierliche interdisziplinäre sowie –professionelle Ausbildung von fachlichen und sozialen Kompetenzen bei gleichzeitiger Versorgung von Patienten.

Fragestellung: Wie erleben die Studierenden die LAG und welche fördernden und hemmenden Faktoren gibt es bezüglich deren Umsetzung?

Methodik: Analysiert wurden quantitative und qualitative Daten von 2007–2015 aus vier internen Evaluationen und dem jährlichen Kantonalen Benchmark Ausbildungszufriedenheit.

Ergebnisse: Positiv wurde die LAG hinsichtlich dem Einsatz der Studierenden entsprechend ihrer Kompetenzen sowie den Möglichkeiten, von und miteinander zu lernen, bewertet. Die Auszubildenden schätzen darüber hinaus die Möglichkeiten, delegieren sowie Feedback geben zu lernen. Als fördernde Rahmenbedingungen gelten die gleichzeitige Ausbildung unterschiedlicher Ausbildungsgänge und Praktikumsphasen, ein Management und ein Team, welches die LAG als wichtig für die Ausbildung erachtet, ein für die Lernsituation passender Patientenmix sowie Zeit für Besprechungen. Als hemmende Bedingungen werden Ausfall der Berufsbildner und von Pflegepersonal und wesentliche Zunahme von Patienten in komplexen Situationen bewertet.

Diskussion: Die Daten belegen die Umsetzbarkeit der LAG und die positive Bewertung seitens der Auszubildenden. Die LAG weist sich damit in ihrer Konzeptualisierung als funktionierende interprofessionelle Ausbildungsstation während der gesamten Ausbildung in der Berufspraxis. Weitere Forschungen zur Effektivität sind notwendig.

Take home message: Die am USZ praktizierte Form einer Ausbildungsstation wird als positiv bewertet und ist während der gesamten Ausbildung umsetzbar.


Literatur

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Collins A, Braun J, Newman S. Cognitive Apprenticeship: Teaching the crafts of reading, writing and mathematics. In: Resnick LB (Hrsg). Knowing, Learning and Instruction. Hillsdale, NJ: Routledge; 1989. S.453-494.
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4.
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Wilhelmsson M, Pelling S, Ludvigsson J, Hammar M, Dahlgren L, Faresjö T. Twenty years of experience of interprofessioal education in Linköping – groundbreaking and sustainable. J Interprof Care. 2009;23(2):121-131. DOI: 10.1080/13561820902728984 External link