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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Übersichtsstudie zu Nutzen und Wirksamkeit der interprofessionellen Praxis (IPP)

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Beat Sottas - Fribourg, Schweiz
  • Stefan Kissmann - Fribourg, Schweiz

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV42-237

doi: 10.3205/16gma126, urn:nbn:de:0183-16gma1260

Published: September 5, 2016

© 2016 Sottas et al.
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Fragestellung: In der Diskussion über interprofessionelle Praxis (IPP) werden erhebliche Vorteile gegenüber monoprofessionellen Modellen geltend gemacht. Trotz unzähliger Fallstudien ist es schwierig, Mehrwerte robust zu belegen. Das Ziel der Arbeit war es, aus der vorhandenen Evidenz generelle Mehrwerte von IPP bezüglich Qualität, Effizienz, Wirksamkeit, Kosten/Wirtschaftlichkeit, Organisation etc. abzuleiten.

Methodik: In einer Datenbankrecherche wurden über 50‘000 Publikationen identifiziert, welche sich mit IPP beschäftigen. Aus diesen wurden ca. 2800 Publikationen ausgewählt, welche Aussagen zu IPP versprachen. Daraus wurden in mehreren Schritten relevante Studien herausgefiltert. und Einflüsse von IPP auf 10 gesundheitspolitisch interessierende Aspekte ermittelt.

Ergebnisse: Letztlich konnten nur drei qualitativ stark divergierende Publikationen (zwei Metastudien und ein Literaturreview) identifiziert werden, welche Aussagen zulassen. Nur eine Metastudie – ein kanadisches Policy-Paper – befasste sich unmittelbar mit Nutzen und Wirksamkeit von IPP. Die Ergebnisse der beiden anderen Studien erforderten teilweise Übertragungen. Es zeigte sich, dass Aspekte wie z.B. „Arbeitszufriedenheit und Verweildauer“ bestätigt werden, während bei Aspekten, wie z.B. „Änderung der Organisationskultur führt zu besserer Arbeitseinstellungen“, keine verlässlichen Aussagen möglich sind.

Diskussion und Schlussfolgerungen: Eine der Schwierigkeiten liegt in der Spannbreite der Definition von IPP, welche eine Vergleichbarkeit von Einzelstudien einschränkt. Es zeigte sich, dass zumindest eingeschränkt generalisierbare Untersuchungen Metastudien bzw. Literaturreviews sind, welche eine aufwendige Bündelung der Ergebnisse vieler Fallstudien unternehmen. Hinsichtlich der Einflüsse von IPP zeigte sich, dass bei 10 Aspekten von IPP einzelne positive Aussagen substantiell unterfüttert werden können, während andere eher hypothetischen bzw. Einzelfallcharakter haben.