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Mit Quiz-App KittelDuell „Leerzeiten zu Lernzeiten“ machen
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Published: | September 5, 2016 |
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Fragestellung: Obwohl:
- das eigentliche Ziel der vorklinischen Lehre darin besteht, Studierende mit abrufbereiten Kenntnissen aus den Grundlagenfächern für die anschließende klinische Phase auszustatten, wird häufig ein intensives „Pauken“ kurz vor der Klausur beobachtet – ein schlechtes Vorgehen, um dieses Ziel zu erreichen [1].
- für das Einprägen von Wissen ins Langzeitgedächtnis die Methode der Selbst-Prüfung („practice testing“) der des Repetitieren überlegen ist [2], der Lerneffekt der Selbst-Prüfung sich mit Wiederholungen steigert und generell gilt: je häufiger und regelmäßiger desto besser („distributed practice“) [3], erweist es sich als schwierig, solch ein Lernverhalten in der Praxis bei Studierenden zu etablieren.
Methoden: Für einen vorklinischen Kurs, der schon seit zwei Jahren mit Online-Selbst-Tests in einem Learning Management System (LMS) angeboten wird, wurde versucht, mit einer Kombination von Mobile-Learning (Smartphones) und Gaming (Quiz) eine häufigere und regelmäßigere Beantwortung von MC-Fragen zu erreichen. Dazu wurde das Konzept der populären App „Quizduell“ genutzt und zusätzlich der Mechanismus der Veröffentlichung der Fragen leicht geändert.
Der Effekt der freiwilligen Nutzung der Quiz-App und des modifizierten Veröffentlichungs-Mechanismus auf die Wiederholung der MC-Fragen wurde mit Hilfe der LMS-Logdateien der vergangenen Semester und mit Hilfe der Logdatei der App evaluiert. Zudem wurden mit einem Fragebogen die Dauernutzung der App und die Akzeptanz des neuen Veröffentlichungs-Mechanismus abgefragt. Dafür wurden größtenteils bereits durch anderen Studien validierte Fragen verwendet [4], [5].
Ergebnisse: Bereits vor der Einführung der Quiz-App haben die Studierenden mit den Online Selbst-Tests eine sehr hohe Anzahl an Quiz-Fragen beantwortet. Bei einer gleichbleibend hohen Nutzung konnte mit der neuen Arbeitsweise sowohl eine kontinuierlichere Nutzung im zweiten Teil des Semesters als auch eine Tendenz zur insgesamt regelmäßigeren Beantwortung von Fragen erreicht werden.
Literatur
- 1.
- Cepeda NJ, Vul E, Rohrer D, Wixted JT, Pashler H. Spacing effects in learning: A temporal ridgeline of optimal retention. Psychol Sci. 2008;19(11):1095–1102. DOI: 10.1111/j.1467-9280.2008.02209.x
- 2.
- Roediger HL 3rd, Butler AC. The critical role of retrieval practice in long-term retention. Trend Cogn Sci. 2011;15(1):20–27. DOI: 10.1016/j.tics.2010.09.003
- 3.
- Benjamin AS, Tullis J. What makes distributed practice effective? Cogn Psychol. 2010;61(3):228–247. DOI: 10.1016/j.cogpsych.2010.05.004
- 4.
- Zhou T. Understanding mobile Internet continuance usage from the perspectives of UTAUT and flow. Inform Develop. 2011;27(3):207-218. DOI: 10.1177/0266666911414596
- 5.
- Hahne AK, Krause H, Pfaff H, Herzig S. Lerncharakteristika, Lernstrategien und Akzeptanz computerbasierten Lernens (CBL). GMS Z Med Ausbild. 2005;22(1):Doc14. Zugänglich unter/available from: http://www.egms.de/static/de/journals/zma/2005-22/zma000014.shtml