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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Evaluation einer hochschuldidaktischen Weiterbildung an der Medizinischen Fakultät Heidelberg

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Gerald Wibbecke - Heidelberg, Deutschland
  • Martina Kadmon - Oldenburg, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP14-184

doi: 10.3205/16gma087, urn:nbn:de:0183-16gma0875

Published: September 5, 2016

© 2016 Wibbecke et al.
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Fragestellung: Voraussetzung für eine Habilitation an der medizinischen Fakultät Heidelberg ist der Besuch einer didaktischen Weiterbildung mit insgesamt 120 Unterrichtseinheiten. Seit 2006 bietet die medizinische Fakultät eine Dozentenschulung (DOS) an. Die DOS soll primär dazu führen, dass die Lehrenden studierendenzentriert lehren und die Lernziele transparent machen. Ziel dieser Studie war es, sowohl den kurzfristigen als auch den langfristigen Transfer der didaktischen Inhalte in die Praxis zu untersuchen, da diese Erfolgskriterien bei didaktischen Weiterbildungen selten nachgewiesen werden [1], [2], [3].

Methoden: Zwei Versuchsgruppen wurden untersucht.

1.
Lehrende, die aktuell die DOS besucht haben.
2.
Lehrende, deren Besuch der DOS mindestens ein Jahr zurücklag.

Für die Vergleichsgruppe konnten Lehrende gewonnen werden, die (noch) nicht an der DOS teilgenommen haben. Es wurde eine Fragebogenstudie zur Selbsteinschätzung der Lehrenden (n=253) und eine Beobachtungsstudie zur Erfassung des Lehrverhaltens (n=109) durchgeführt.

Ergebnisse: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mit der DOS rückblickend zufrieden und schätzten ihre Lehrkompetenz höher ein. Sowohl in der Lehrendenbefragung als auch in der Beobachtungsstudie zeigten sich höhere Studierendenzentrierung und höhere Lernzieltransparenz. Die Effektstärken waren klein bis moderat.

Diskussion: Obwohl die DOS viele Elemente wirksamer Weiterbildungen enthält [4], waren die gefundenen Effekte geringer als erwartet. Mögliche Ursachen dafür sind die Rahmenbedingungen der Lehre und Bedenken einiger Lehrender gegenüber studierendenzentrierter Lehre. Methodische Herausforderungen erschwerten zudem die umfassende Evaluation der Weiterbildung, beispielsweise Bedenken der Lehrenden gegen die Lehrbeobachtung und der Mangel valider Messinstrumente.

Take home message: Die Wirkung der DOS der medizinischen Fakultät Heidelberg konnte empirisch belegt werden.


Literatur

1.
Steinert Y, Mann K, Centeno A, Dolmans D, Spencer J, Gelula M, Prideaux DA. Systematic review of faculty development initiatives designed to improve teaching effectiveness in medical education. Med Teach. 2006;28(6):497-526. DOI: 10.1080/01421590600902976 External link
2.
Stes A, Min-Leliveld M, Gijbels D, Van Petegem P. The impact of instructional development in higher education: The state-of-the-art of the research. Educ Res Review. 2010;5(1):25-49. DOI: 10.1016/j.edurev.2009.07.001 External link
3.
Stewart M. Making sense of a teaching programme for university academics: Exploring the longer-term effects. Teach Teach Educ. 2014;38:89-98. DOI: 10.1016/j.tate.2013.11.006 External link
4.
Spencer J. Faculty Development Research: The 'State of the Art' and Future Trends. In: Steinert Y (Hrsg). Faculty Development in the Health Professions. Dordrecht: Springer; 2014. S. 353-374. DOI: 10.1007/978-94-007-7612-8_17 External link