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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Entwicklung und Evaluation eines Train the Trainer-Programms zur patientenzentrierten ärztlichen Gesprächsführung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Marlene Sator - Wien, Österreich
  • Christian Fazekas - Graz, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP7-652

doi: 10.3205/16gma073, urn:nbn:de:0183-16gma0733

Published: September 5, 2016

© 2016 Sator et al.
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Auf Basis eines von der Österreichischen Gesellschaft für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin inhaltlich aufbereiteten Curriculums zur Psychosomatischen Grundversorgung für die Ärzteausbildungsordnung neu (2015) soll ein Train the Trainer-Programm zur Verknüpfung der jeweiligen Inhalte mit der Vermittlung patientenzentrierter ärztlicher Gesprächsführung gemeinsam entwickelt und evaluiert werden. Das Programm schließt an eine bundesweite Strategie zur Verbesserung der Kommunikation zwischen PatientInnen und Gesundheitsfachkräften in der Krankenversorgung an.

Die Entwicklung des Programms nimmt auf bestehende Konzepte, etwa jene der SAPPM (Schweiz) und des Nationalen longitudinalen Mustercurriculums Kommunikation (Deutschland) Bezug und folgt dem „Six-Step Approach“ [1].

Bedarfsanalysen haben Verbesserungspotential in der psychosomatischen Grundversorgung und ärztlichen Kommunikation geortet [2], [3]. Die Kommunikationsqualität in Österreich hinkt dem EU-Durchschnitt hinterher [4]]. Auch wenn kommunikative Kompetenzen inzwischen Eingang in die medizinische Ausbildung gefunden haben, scheinen sie im medizinischen Alltag noch nicht ausreichend Anwendung zu finden [3]. Eine Projektgruppe der Finanziers der österreichischen Gesundheitsreform gibt auf Basis von Grundlagenarbeiten [3] Handlungsempfehlungen, u.a. zur fachlichen und didaktischen Weiterqualifizierung der Ausbildner in Hinblick auf Arzt-Patient-Kommunikation.

Als nächstes werden Fokusgruppen mit Psychosomatik-Lehrpersonal durchgeführt, um den spezifischen Bedarf der Zielgruppe zu analysieren, Ziele, Strategien und Methoden des Train the Trainer-Programms entwickelt, dieses pilotiert, evaluiert und ausgerollt.

Fachlich und didaktisch qualifizierte Ausbildner für patientenzentrierte ärztliche Gesprächsführung und psychosomatische Grundversorgung sind im Rahmen einer biopsychosozialen Medizin ein zentraler Ansatzpunkt, um die Arzt-Patient-Kommunikation und damit langfristig Gesundheits-Outcomes zu verbessern.


Literatur

1.
Kern DE, Thomas PA, Howard DM, Bass EB. Curriculum development for medical education: a six-step approach. Baltimore: Johns Hopkins Univ. Press; 1998. S.178
2.
Leitner A, Pieh C, Matzer F, Fazekas C. Werden in Österreich Patienten mit psychosomatischen Störungen ausreichend versorgt? Z Psychos Med Psychother. 2013;59(4):408-417. DOI: 10.13109/zptm.2013.59.4.408 External link
3.
Sator M, Nowak P, Menz F. Verbesserung der Gesprächsqualität in der Krankenversorgung. Kurzbericht auf Basis der Grundlagenarbeiten für das Bundesministerium für Gesundheit und den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. Wien: Gesundheit Österreich GmbH; 2015. S.31
4.
HLS-EU Consortium. Comparative Report of Health Literacy in Eight EU Member States. The European Health Literacy Survey HLS-EU. Maastricht: Maastricht University; 2012. S.92. Zugänglich unter/available from: http://ec.europa.eu/chafea/documents/news/Comparative_report_on_health_literacy_in_eight_EU_member_states.pdf External link