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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Interkulturelle Kompetenzen in der medizinischen Ausbildung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Rolf Kienle - Berlin, Deutschland
  • Peter Arends - Berlin, Deutschland
  • Harm Peters - Berlin, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocP7-636

doi: 10.3205/16gma070, urn:nbn:de:0183-16gma0705

Published: September 5, 2016

© 2016 Kienle et al.
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Fragestellung/Zielsetzung: Migration stellt Ärztinnen/Ärzte vor die Herausforderung, interkulturelle Konfliktfelder zu erkennen und kultursensibel mit diesen umzugehen [1]. Trainings Interkultureller Kompetenzen führten bei Ärztinnen/Ärzten zu Wissenszuwachs, Einstellungsänderungen und Verbesserung von kommunikativen Kompetenzen [2]. Auf Seiten der Patientinnen/Patienten konnten Zusammenhänge zwischen kultursensibler Patientenversorgung und verschiedenen patientenbezogenen Parametern gezeigt werden [3]. Ziel ist es, die Implementierung und Evaluation eines Kommunikationstrainings zur Ausbildung von Interkulturellen Kompetenzen im Modellstudiengang Medizin der Charité darzustellen.

Methoden: Im 2. Fachsemester nehmen die Studierenden im Rahmen der Pflichtlehre an Vorlesungen und Fachpraktika zur medizinischen Versorgungssituation von Migrantinnen/Migranten teil, um anschließend im Kleingruppenformat durch Rollenspiele, Diskussionen von Fallvignetten und Simulationspatientengespräche ihre Interkulturellen Kompetenzen im Arzt-Patienten-Kontakt zu trainieren. Die Evaluation erfolgt online mittels einer fünfstufigen Likert-Skala.

Ergebnisse: In fünf Studierendenkohorten (SoSe 2013-SoSe 2015) stimmten zwischen 58% und 63% der Aussage voll oder teilweise zu: „Die Übungen helfen mir, besser mit Patientinnen/Patienten mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zu kommunizieren.“ Die Rücklaufquoten lagen zwischen 10% und 29% (n =34 bis n=97).

Diskussion: Es wurde eine Sequenz von unterschiedlichen Lehr- und Lernformaten zur Ausbildung der Interkulturellen Kompetenzen implementiert, die ein Kommunikationstraining beinhaltet. Die Teilnahme an diesem bewerteten Studierende als hilfreich für die Förderung ihrer Interkulturellen Kompetenzen. Die niedrigen Rücklaufquoten sind als Limitation zu bewerten.

Take home messages: Es konnte erfolgreich eine theoretisch-praktische Sequenz zur Ausbildung der Interkulturellen Kompetenzen im Medizinstudium entwickelt und implementiert werden.


Literatur

1.
Grützmann T, Peters T. Interkulturelle Kompetenz in der medizinischen Praxis. Ethik Med. 2012;24(4):323-334. DOI: 10.1007/s00481-012-0223-7 External link
2.
Beach MC, Price EG, Gary TL, Robinson KA, Gozu A, Palacio A, Smarth C, Jenckes M, Feuerstein C, Bass E, Powe NR, Cooper L. Cultural competency: A systematic review of health care provider educational interventions. Med Care. 2005;43(4):356. DOI: 10.1097/01.mlr.0000156861.58905.96 External link
3.
Truong M, Paradies Y, Priest N. Interventions to improve cultural competency in healthcare: a systematic review of reviews. BMC Health Serv Res. 2014;14(1):1. DOI: 10.1186/1472-6963-14-99 External link