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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Einfluss des Arbeitsumfeldes während der medizinischen Promotion auf einen erfolgreichen Abschluss und das Kompetenzerleben promovierter Mediziner

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Daniel Lachmann - Köln, Deutschland
  • corresponding author Thilo Martius - Köln, Deutschland
  • Stefan Herzig - Köln, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV41-467

doi: 10.3205/16gma053, urn:nbn:de:0183-16gma0534

Published: September 5, 2016

© 2016 Lachmann et al.
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Die medizinische Promotion in Deutschland wurde häufig bezüglich ihrer Qualität kritisiert [1]. Das Arbeitsumfeld während der Promotion kann ein wichtiger Faktor für den Erfolg und damit auch auf für die Qualität der Dissertation sein. Wir gehen der Frage nach, inwieweit ein entwicklungsförderliches Arbeitsumfeld und das damit verbundene Kompetenzerleben der Promovenden während der Promotion deren Ergebnis verbessen kann und welche Faktoren ein solches Umfeld fördern können.

In einer Onlinebefragung haben wir n=735 Mediziner befragt, die ihre Promotion von April 2013 bis März 2016 erfolgreich abschlossen. Mittels Strukturgleichungsmodellen ermitteln wir, inwieweit individuelle Merkmale sowie Charakteristika der Promotion das Kompetenzerleben beeinflussen. Im gleichen Zug gehen wir der Frage nach, welche Wirkung Kompetenzerleben auf verschiedene Indikatoren des Promotionserfolges haben.

Unter Kontrolle sozio-demographischer Merkmale, Promotion in einer strukturierten Promotionsform und der Einbindung in eine Arbeitsgruppe, zeigt sich, dass diejenigen, die eine Monographie statt einer kumulativen Dissertation schreiben, ein geringeres Kompetenzerleben haben. Eine intensivere Betreuung durch den Erstbetreuer sowie Lehrveranstaltungen zum Projekt- und Forschungsmanagement fördern das Kompetenzerleben. Kompetenzerleben hat einen Einfluss auf den Promotionserfolg: Es führt zu einer kürzeren Promotionsdauer, besseren Noten und die Promovierten sind zufriedener mit dem Ergebnis der Promotion.

Die Rolle der Betreuung während der medizinischen Promotion wurde bereits von Kuhnigk et al. [2] herausgearbeitet und wird in diesem Beitrag in Bezug auf das Arbeitsumfelds während der Promotion herausgestellt. Wenn im Medizinstudium die wissenschaftlichen Kompetenzen gestärkt werden sollen, wie vom Wissenschaftsrat [3] gefordert, ist nicht nur die Einführung einschlägiger Veranstaltungen wichtig, sondern auch ein förderliches Arbeitsumfeld während der Promotion.


Literatur

1.
Heun X, Eisenlöffel C, Barann B, Müller-Hilke B. Dr. med. - obsolete? A cross sectional survey to investigate the perception and acceptance of the German medical degree. GMS Z Med Ausbild. 2014;31(3):Doc30. DOI: 10.3205/zma000922 External link
2.
Kuhnigk O, Reissner V, Böthern AM, Biegler A, Jüptner M, Schäfer I, Harendza S. Kriterien für den erfolgreichen Abschluss medizinischer Dissertationen. GMS Z Med Ausbild. 2010;27(3):Doc45. DOI: 10.3205/zma000682 External link
3.
Wissenschaftsrat. Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland auf Grundlage einer Bestandsaufnahme der humanmedizinischen Modellstudiengänge. Dresden: Wissenschaftsrat; 2014.