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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Quantitative Erhebung zu den Lehrbedingungen für Ärzte/innen an verschiedenen Medizinischen Fakultäten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sarah Schiekirka - Göttingen, Deutschland
  • Nicole von Steinbüchel - Göttingen, Deutschland
  • Tobias Raupach - Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV38-145

doi: 10.3205/16gma052, urn:nbn:de:0183-16gma0529

Published: September 5, 2016

© 2016 Schiekirka et al.
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Text

Einleitung: Im Bereich der klinischen universitären Medizin stellt das Erreichen einer hohen Lehrqualität für die Lehrenden durch die Dreifachbelastung aus Klinik, Forschung und Lehre eine Herausforderung dar [1], [2], [3], [4]. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, einen umfassenden Eindruck davon zu gewinnen, welches Verständnis klinisch tätige Ärzte/innen von guter Lehre haben, mit welchen Lehrbedingungen sie aktuell konfrontiert sind und welche Faktoren motivierend bzw. hindernd wirken, gute Lehre durchzuführen und die eigene Lehrleistung zu optimieren.

Methoden: An fünf deutschen medizinischen Fakultäten wurden die Ärzte/innen, die in der studentischen Lehre tätig sind, zur Teilnahme an einer Online-Befragung eingeladen. Die Umfrage enthielt dichotome, kategoriale und skalierte Items (5er-Likert-Skala) sowie wenige Freitextfelder.

Ergebnisse: Bis zum Analysezeitpunkt lagen 450 gültige Datensätze vor. Als wesentliches Merkmal guter Lehre wurde ein „nachhaltiger studentischer Lernerfolg“ genannt, gefolgt vom „Schaffen von Begeisterung“ sowie „Spaß auf Seiten der Studierenden“. Als Haupthindernis für gute Lehre wurde konsistent Zeitmangel (83%) benannt. Analog wurde als wichtigster unterstützender Faktor „Zeit zur Vorbereitung der Lehre während der Arbeitszeit“ (48%) eingeschätzt; ein personenbezogenes Anreizsystem hingegen spielte nur ein geringe Rolle (5%). Drei Viertel der Befragten bekundeten Interesse an medizindidaktischen Weiterbildungen und zwei Drittel haben aufgrund Ihrer Evaluationsergebnisse die eigene Lehre schon einmal verbessert,

Diskussion: Die Daten zeigen, dass die Umsetzung und Weiterentwicklung guter Lehre im klinischen Alltag insbesondere durch Zeitmangel behindert werden. Positiv hervorzuheben ist das große Interesse an didaktischen Weiterbildungen sowie der Nutzen von Lehrevaluationen.

Take home message: Zur Förderung guter Lehre an medizinischen Fakultäten müssen entsprechende Freiräume für die Lehrenden geschaffen werden.


Literatur

1.
Barrett J, Scott K. Pedagogical and professional compromises by medical teachers in hospitals. Clin Teach. 2014;11(5):340-344. DOI: 10.1111/tct.12190 External link
2.
Huwendiek S, Hahn EG, Tönshoff B, Nikendei C. Herausforderungen Lehrender in der Medizin: Ergebnisse einer Umfrage unter Mitgliedern der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. GMS Z Med Ausbild. 2013;30(3):Doc38. DOI: 10.3205/zma000881 External link
3.
Huwendiek S, Mennin S, Dern P, Ben-David MF, Van Der Vleuten C, Tönshoff B, Nikendei C. Expertise, needs and challenges of medical educators: Results of an international web survey. Med Teach. 2010;32(11):912-918. DOI: 10.3109/0142159X.2010.497822 External link
4.
Seabrook MA. Medical teachers' concerns about the clinical teaching context. Med Educ. 2003;37(3):213-222. DOI: 10.1046/j.1365-2923.2003.01437.x External link