gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Verifizierung eines Rollenkompetenzrahmens für die Biomedizinische Analytik im DACH-Raum und Transformation in die Ausbildung und die Berufspraxis

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sylvia Kaap-Fröhlich - Universität Zürich, Medizinisches Studiendekanat, Zürich, Schweiz
  • Heidi Oberhauser - fh gesundheit, Innsbruck, Österreich
  • Christiane Maschek - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
  • Marco Kachler - FH Kärnten, Klagenfurt, Österreich

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocFL-10-181

doi: 10.3205/16gma035, urn:nbn:de:0183-16gma0356

Published: September 5, 2016

© 2016 Kaap-Fröhlich et al.
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Text

Fragestellung: Biomedizinische Analytiker (BMA) gehören zu den diagnostisch-technischen Gesundheitsberufen. Für BMA existieren keine differenzierten Kompetenzbeschreibungen. In Anlehnung an das CanMEDS-Modell [1] wurde ein nach vier Expertiseniveaus gestufter Rollenkompetenz-Rahmen für den deutschsprachigen Raum entworfen [2]. Eine besondere Herausforderung bestand in der Verknüpfung der verschiedenen Ausbildungsniveaus im DACH-Raum (sekundär; tertiär A/B). Im Rahmen des Projekts wird folgende Forschungsfrage beantwortet: Über welche Rollenkompetenzen sollen BMA in den wesentlichen vier Handlungsfeldern (Gesundheitsversorgung, Forschung, Management, Bildung) auf verschiedenen Expertiseniveaus verfügen?

Methoden: Angelehnt an Kompetenzstufenmodelle [1], [3] wurde aufgrund einer Dokumentenanalyse [4] der entsprechenden nationalen und europäischen Ordnungsmittel ein nach Expertiseniveaus gestufter Rollenkompetenzrahmen entwickelt. Die erste Version wurde in acht Fokusgruppen mit Studierenden und Experten aus Praxis, Bildung und Forschung verifiziert. Zusätzlich erfolgte eine schriftliche Reflexion mit Fachgesellschaften und Berufsorganisationen.

Ergebnisse: Aufgrund der Rückmeldungen wurde der Rollenkompetenzrahmen finalisiert und exemplarisch auf das berufliche Handlungsfeld „Bildung“ transformiert.

Diskussion/Fazit: Für den DACH-Raum wird ein verifizierter Rollenkompetenzrahmen verfügbar sein, der auf die zentralen beruflichen Handlungsfelder transformiert ist und nach Expertiseniveaus gestuft, typische Berufsfunktionen ausdifferenziert. Diskutiert wird, in wie weit er für die Gestaltung von Kerncurricula dient [5].

Take Home Message: Es liegt erstmals ein für den deutschsprachigen Raum verifizierter, nach Expertiseniveaus gestufter Rollenkompetenzrahmen für BMA vor. Insbesondere soll das Kompetenzmodell die Anschlussfähigkeit für die BMA im Rahmen der interprofessionellen Ausbildung verbessern und die Zusammenarbeit verstärken.


Literatur

1.
Frank JR. The CanMEDS 2005 physicians competency framework: Better standards. Better physicians. Better care. Ottawa: The Royal College of Physicians and Surgeons of Canada; 2005.
2.
Kaap-Fröhlich S, Kachler M, Maschek C, Oberhauser H. Entwicklung eines Rollen-Kompetenz-Rahmens für die Biomedizinische Analytik in Deutschland, Österreich und der Schweiz - Ein Diskussionspapier. Pädagog Gesundheitsberufe. 2016.
3.
Benner P. Stufen der Pflegekompetenz. From Novice to Expert. Bern: Hans Huber; 1994.
4.
Mayring P. Einführung in die qualitative Sozialforschung. Eine Anleitung zu qualitativem Denken. (5. Auflage) Weinheim: Beltz; 2002.
5.
Edgren G. Developing a competence-based core curriculum in biomedical laboratory science: a Delphi study. Med Teach. 2006;28(5):409-417. DOI: 10.1080/01421590600711146 External link