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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

14.09. - 17.09.2016, Bern, Schweiz

Wie bewerten Medizin-Studienbewerber, Medizinstudierende und Ärzte die geltende Regelung zur Vergabe von Medizinstudienplätzen?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Anne Simmenroth-Nayda - Göttingen, Deutschland
  • Yvonne Görlich - Göttingen, Deutschland
  • Dorothea Laurence - Göttingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Bern, 14.-17.09.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocV35-339

doi: 10.3205/16gma031, urn:nbn:de:0183-16gma0311

Published: September 5, 2016

© 2016 Simmenroth-Nayda et al.
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Text

Fragestellung: An der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) wurde 2013 ein neues Auswahlverfahren, bestehend aus einer Vor-Auswahl über die Abiturnote und einem strukturierten, sowie 4 Multiplen Mini-Interviews etabliert. Außerdem können der „Test für Medizinische Studiengänge“ (TMS) und medizinnahe Ausbildungen mit einem Bonus von max. 0,5 Notenpunkten angerechnet werden. Eine Querschnittsbefragung verschiedener Akteure sollte Präferenzen und Einstellungen zur aktuellen Studienplatzvergabe an der UMG erfassen.

Methoden: Im Herbst 2014 wurde eine freiwillige, anonyme elektronische Querschnitts-Befragung mit Studierenden und Ärzten der UMG durchgeführt, Studienbewerber wurden Vorort schriftlich befragt. Der Bogen enthielt 3 offene und 7 geschlossenen Fragen, sowie Fragen zur Soziodemographie. Die Auswertung erfolgte quantitativ mit SPSS-22.

Ergebnisse: Es konnten 181 (100%) der Studienbewerber, 590 Studierende (von 2459) und 225 Ärzte (44% ÄiW, 37% Fachärzte, 23% Oberärzte, 20% Chefärzte) befragt werden. Die Studierenden waren gleichmäßig über alle Semester verteilt. 40% der Bewerber würden der Abiturnote ein Gewicht von 50-70% geben, 70% der Studiereden und 46% der Ärzte jedoch ein Gewicht von maximal 50%. Die Scheffé-Prozedur zeigt eine mehrgipflige Verteilung mit einem deutlich abgesetzten dritten Gipfel bei Abiturnoten zwischen 1,1-1,2 im Zusammenhang mit einer sehr starken Berücksichtigung der Abiturnote. Als vom Abitur unabhängiges Kriterium wünschen sich 16% der Bewerber, aber nur 7% der Studierenden bzw. 9% der Ärzte den TMS. Eine medizinnahe Ausbildung wünschen sich 15% der Studierenden und 11% der Bewerber. In keiner der Gruppen ergaben sich Geschlechter-Präferenzen zur Frage der Kriterien bzw. der Abiturnoten.

Diskussion, take home: Die Vorschläge, welche Kriterien zur Studienplatzvergabe relevant sein sollen, unterscheiden sich erheblich zwischen den Akteursgruppen, was vermutlich mit der eigenen Interessenlage und der Berufs- bzw. Studienerfahrung zusammenhängt.