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Erstellung von nicht-krankheitsbezogenen Patienteninformationen – Beispiele, Anforderungen und offene Fragen
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Published: | February 23, 2017 |
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Zielsetzung: In dem Workshop soll der Frage nachgegangen werden, wie hochwertige Gesundheitsinformationen erstellt werden können, die nicht direkt Krankheiten betreffen und auf die daher manche Anforderungen an evidenzbasierte Gesundheitsinformationen nicht übertragbar sind. Dabei soll es darum gehen, anhand von vier Fallbeispielen zu überprüfen:
- inwieweit die „Gute Praxis Gesundheitsinformation (GPGI)“ [1] auch bei solchen Informationen leitend sein kann;
- ob andere oder zusätzliche Faktoren die in der GPGI geforderte „Unverzerrtheit“ gewährleisten können.
Relevanz: Patienteninformationen liegen vor allem zu häufigen Krankheitsbildern und deren Früherkennung, Diagnostik und Therapie vor. Bürger und Patienten interessieren sich jedoch auch für andere Gesundheitsthemen, wie Arzneimitteltherapiesicherheit, Disease Mongering, Krankheitsverarbeitung oder Patientenrechte. Auch für diese Informationen gilt die in der GPGI formulierte Anforderung der „Unverzerrtheit“. Dies impliziert, dass sie bestimmten Ansprüchen genügen und nach einer belastbaren Methodik erstellt werden müssen. Die GPGI bietet dafür zwar eine Orientierung, allerdings unterscheidet sich die Entwicklung von nicht-krankheitsbezogenen Informationsmaterialien in einigen Punkten von der zu häufigen Erkrankungen. Das betrifft z.B. diese Aspekte:
- Abhängig vom Thema liegen z.T. keine „klassischen“ Studienergebnisse vor, sodass Nutzen oder Schaden einer Maßnahme sowie Vergleiche oder Zahlen nicht kommuniziert werden können.
- Lassen sich Nutzen oder Schaden bei einem Thema nicht kommunizieren, können Werturteile möglicherweise eine größere Bedeutung erlangen.
- Recherchestrategien und -quellen müssen angepasst werden.
- Als Quelle dient häufig „graue“ Literatur, u.a. Fachliteratur, Gesetzestexte oder vorhandene Broschüren. Auch Erfahrungswissen kann eine Rolle spielen.
Referenten und Einzelbeiträge:
- Sabine Keller: Fallbeispiel 1 – IQWiG
- Svenja Siegert: Fallbeispiel 2 – ÄZQ
- Susanne Weg-Remers: Fallbeispiel 3 – KID
- Christian Weymayr: Fallbeispiel 4 – IGeL-Monitor
Methoden: In den Referaten werden Fallbeispiele vorgestellt und methodische Aspekte durchleuchtet. In einer moderierten, strukturierten Diskussion werden anhand der Fallbeispiele anschließend mit den Teilnehmern Mindestanforderungen an nicht-krankheitsbezogene Informationen abgeleitet und erörtert.