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Objektiviertes Vorgehen zur Erstellung von Suchstrategien in bibliografischen Datenbanken
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Published: | March 3, 2015 |
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Hintergrund: Die Entwicklung systematischer Recherchen in bibliografischen Datenbanken stellt eine große Herausforderung dar. Die Suchstrategien sind häufig sehr aufwendig und können einen Umfang von mehreren Seiten pro durchsuchte Datenbank haben. Die Literatur empfiehlt für die Entwicklung hochwertiger Suchstrategien aktuell ein konzeptionelles Vorgehen, das auf einer umfangreichen Synonymsammlung basiert. Es stellt sich jedoch die Frage, ob ein objektiviertes Vorgehen, das sich auf die Verwendung in einer Textanalyse identifizierter Begriffe stützt, Vorteile bietet.
Um das objektivierte Vorgehen zu validieren, wurden 2 Projekte durchgeführt. Zum einen wurde eine Validierung des objektivierten Vorgehens anhand veröffentlichter Cochrane Reviews (CR) vorgenommen (Projekt A). In einem zweiten prospektiv geplanten Projekt wurden das konzeptionelle und objektivierte Vorgehen durch die parallele Entwicklung von Suchstrategien direkt miteinander verglichen (Projekt B).
Methoden: Im Projekt A wurden aus 13 CR die dort eingeschlossenen Referenzen in MEDLINE identifiziert. Alle in MEDLINE gefundenen Referenzen bildeten das „Gesamtset“. Vom Gesamtset wurde (pro CR) ein Teil der eingeschlossenen Referenzen als „Vergleichsset“ entfernt. Die verbleibenden Referenzen standen für die Erstellung der Suchstrategie mit dem objektivierten Vorgehen zur Verfügung. Im Anschluss wurde geprüft, ob die Referenzen aus dem Vergleichsset des CR mit der objektiviert entwickelten Suchstrategie gefunden werden konnten.
Im Projekt B wurden für 5 unterschiedliche Projekte Recherchestrategien in MEDLINE mit dem konzeptionellen und objektivierten Vorgehen parallel entwickelt. Die Trefferzahlen beider Vorgehen wurden jeweils kombiniert, Dubletten entfernt und die Gesamttreffer gescreent. Im Anschluss wurde geprüft, welche der im Projekt identifizierten relevanten Referenzen mit dem konzeptionellen und objektivierten Vorgehen gefunden wurden.
Ergebnisse: Das objektivierte Vorgehen zeigte im Projekt A mit einer gewichteten mittleren Sensitivität von 96%, dass es dem konzeptionellen Vorgehen nicht unterlegen ist (p<0,002). Zudem erreichte das objektivierte Vorgehen im Projekt B sowohl eine höhere Sensitivität als auch Präzision im Vergleich zum konzeptionellen Vorgehen.
Schlussfolgerung: Das objektivierte Vorgehen produziert durchgängig stabile Suchstrategien. Es zeigt vor allem Vorteile bei „schwierigen“ Fragestellungen und erzielt eine höhere Sensitivität im Vergleich zum konzeptionellen Vorgehen.