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EbM zwischen Best Practice und inflationärem Gebrauch
16. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

13.03. - 14.03.2015, Berlin

BLEM – Einführung eines Blended Learning Seminars für Evidenzbasierte Medizin

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Karsten Müller - Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
  • author presenting/speaker Svenja Steinhoff - Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
  • author presenting/speaker Joshua Dörr - Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
  • author Reinhard Strametz - Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt; Professur Medizin für Ökonomen, Studiengang Gesundheitsökonomie, Wiesbaden Business School, Hochschule RheinMain, Frankfurt am Main, Deutschland
  • author Richard J. Melamed - Dekanat des Fachbereiches Medizin, Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland
  • author presenting/speaker Tobias Weberschock - Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin, Institut für Allgemeinmedizin, Goethe-Universität Frankfurt; Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, Frankfurt am Main, Deutschland

EbM zwischen Best Practice und inflationärem Gebrauch. 16. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Berlin, 13.-14.03.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15ebmP5a

doi: 10.3205/15ebm079, urn:nbn:de:0183-15ebm0793

Published: March 3, 2015

© 2015 Müller et al.
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Text

Hintergrund und Fragestellung: Blended Learning beschreibt "ein Lehr-/Lernkonzept, das eine didaktisch sinnvolle Verknüpfung von Präsenzveranstaltungen und virtuellem Lernen auf der Basis neuer Informations- und Kommunikationsmedien vorsieht". Im Zuge einer Umstrukturierung des Seminars Evidenzbasierte Medizin an der Universität Frankfurt werden computergestützte e-learning-Einheiten implementiert, die in der Präsenzzeit als roter Faden dienen und darüber hinaus Informations-, Kommunikations-, und Lernhilfen über eine Lernplattform zur Verfügung stellen. In Form einer prospektiven kontrollierten Studie wird der Einfluss von Blended Learning im Vergleich zum Standardseminar untersucht.

Material/Methoden: Der Effekt von Blended Learning soll hinsichtlich der Parameter (I) „Wissen“ anhand zweier aus 15 Items bestehenden Fragebögen, (II) „Zufriedenheit“ anhand einer subjektiven Bewertung durch die Studierenden nach Schulnoten und (III) „Selbstwirksamkeit“ anhand eines aus neun Items bestehenden Fragebogens untersucht werden.

Dazu findet eine Gegenüberstellung von je zwei Seminaren ohne (Gesamtzahl an Studenten n=43) und mit (n=42) Intervention mit annährend gleichem Abstand zur halbjährlichen Seminarabschlussklausur statt.

Ergebnisse: Vor Einführung des Blended Learning Seminars betrug der durchschnittliche Wissenszuwachs 3,81 Punkte und zeigt nach Intervention eine Steigerung auf 5,33 Punkte (p=0,003, direkter Vergleich).

Mit einer Durchschnittsnote von 1,4 ohne und 1,7 mit Intervention unterscheiden sich beide Gruppen hinsichtlich der Zufriedenheit nicht wesentlich voneinander (p=0,08).

Auch in Bezug auf die Selbstwirksamkeit konnte keine Verbesserung des neuen Seminars mit einer durchschnittlichen Punktzahl von 25,6 gegenüber 27,0 im Standardseminar gezeigt werden (p=0,11).

Fazit: Blended Learning stellt sich im Setting des Seminars ‚Evidenzbasierte Medizin’ als wirksames Instrument zur Vermittlung und Vertiefung entsprechender EbM Lerninhalte dar. Die signifikante Verbesserung im Wissenstest sprechen für eine effektivere Festigung der erlernten Inhalte, während sich die Selbstwirksamkeit und die Zufriedenheit der Studierenden trotz vermeintlich intensiverer Auseinandersetzung mit dem Lernstoff weiterhin auf einem gleichbleibend hohen Niveau befinden.