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Schulungsprogramme zur Förderung der Mundgesundheit von Alten- und Pflegeheimbewohnern – Herausforderungen bei der Synthese komplexer Interventionen
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Published: | March 3, 2015 |
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Hintergrund: Die Synthese komplexer Interventionen ist Gegenstand methodologischer Diskurse. Für Entscheidungen über die Implementierung einer komplexen Intervention wie einem Schulungsprogramm reicht die alleinige Synthese randomisiert-kontrollierter Studien (RCT) nicht aus. Kontextuelle und komponentenbedingte Einflussfaktoren sind für Nutzer von Reviews von Bedeutung. Bisher werden diese bei Cochrane Reviews jedoch nur selten berücksichtigt.
Ziel: Darstellung von Kontextfaktoren bei der Erstellung eines Cochrane Reviews zur Wirksamkeit von Schulungsprogrammen zur Förderung der Mundgesundheit von Alten- und Pflegeheimbewohnern.
Methoden: Systematische Übersichtsarbeit gemäß den Methoden der Cochrane Collaboration und Bewertung der Interventionen anhand des Kriterienkatalogs „Criteria for Reporting the Development and Evaluation of Complex Interventions“ (CReDECI) zur Beschreibung der Einzelkomponenten und der Prozessevaluation. Eingeschlossen wurden neben RCT auch weitere Publikationen wie Pilotstudien, Prozessevaluationen und weitere Begleitforschung, die durch systematische Recherchen in verschiedenen Datenbanken, Autorenanfragen und Durchsicht von Referenzlisten identifiziert wurden.
Ergebnisse: Es wurden sieben cluster-RCT und zwei RCT eingeschlossen. Sie beinhalten Schulungsprogramme für Pflegende (n=8) und adressieren zusätzlich Leitungspersonen in den Einrichtungen (n=3) bzw. Bewohner (n=3). Dauer, Häufigkeit und Komponenten der Schulungen waren unterschiedlich. Die Qualität der eingeschlossenen Studien war mit einer Ausnahme moderat bis niedrig. Aufgrund ausgeprägter Heterogenität erfolgte eine narrative Synthese der Ergebnisse. Die Ergebnisse zur Mundgesundheit waren inkonsistent. Die berücksichtigten Publikationen und Autorenanfragen zu den einzelnen CReDECI-Items lieferten selten ausreichende Informationen: z.B. zugrundeliegende Theorie (Item 1; n=4), Begründung für Komponentenauswahl (Item 3; n=2), intendierte Interaktionen (Item 4; n=1), Funktionen der Komponenten (Item 5; n=2), Berücksichtigung kontextueller Faktoren (Item 6; n=0) oder Pilotierung des Programmes (Item 7; n=2).
Schlussfolgerung: Es gibt Hinweise, dass Schulungsinterventionen einzelne Merkmale der Mundgesundheit kurzfristig verbessern können. Es liegen jedoch nicht ausreichend Informationen zu Interventionskomponenten sowie zum Kontext vor, um über eine Implementierung zu entscheiden. Die Studie zeigt damit prototypisch die Herausforderungen bei der Synthese komplexer Interventionen.