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Identifizierung differentiell exprimierter Gene in Patienten mit PEX-Syndrom/Glaukom: Hinweise auf beeinträchtigte zelluläre Schutzmechanismen
Identification of differentially expressed genes in patients with PEX syndrome/glaucoma: Evidenve for pathologically altered cellular protection systems
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Frühere Studien geben Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang zwischen erhöhtem zellulären Stress im vorderen Augensegment (Bildung freier Radikale, Hypoxie) und der Entwicklung eines Pseudoexfoliations (PEX) -Syndroms/ Glaukoms. Das Ziel dieser Studie war die vergleichende Analyse der Expression zellulärer Schutzmechanismen in okulären Geweben von PEX- und Kontrollpatienten, um Hinweise auf die Rolle der zellulären Stressantwort in der Pathogenese des PEX-Syndroms/ Glaukoms zu erhalten.
Methode
Aus der Iris und den Ziliarkörperfortsätzen von Augen mit PEX Syndrom, PEX Glaukom, und altersentsprechenden Kontrollaugen (Katarakt, primäres Offenwinkelglaukom und Winkelblockglaukom) wurde gesamtzelluläre RNA isoliert und in cDNA umgeschrieben. Radioaktiv markierte cDNA Präparationen wurden dann mit dem „Atlas cDNA Expression Array“ und dem „Atlas human Stress Array“ (Clontech) hybridisiert. Genprodukte, die deutlich unterschiedliche Expression in PEX- im Vergleich zu Kontrollgeweben zeigten, wurden mittels quantitativer Real-Time PCR analysiert.
Ergebnisse
Die Hybridisierung der cDNA-Arrays ergab 14 stress-assozierte Genprodukte, die in der Iris und den Ziliarkörperfortsätzen von PEX-Patienten differentiell exprimiert waren (n=3). Von diesen konnten 11 Genprodukte durch quantitative Real-Time PCR mit cDNA von 6 PEX- und 6 Kontrollaugen (n=6) bestätigt werden. In der Gruppe der in PEX hochregulierten Gene fanden sich die stress-induzierbare MAP-Kinase p38, zelluläre Hitzeschockproteine (HSP27, 40, 60), Superoxiddismutase 2 und der Adenosinrezeptor A3. Im Gegensatz dazu zeigten eine Reihe antioxidativer Schutzenzyme (Glutathion-S-Transferasen), Komponenten des Ubiquitin-Proteasom-Pathways (Ubiquitin konjugierendes Enzym E2A und E2B), und das extrazelluläre Chaperon Clusterin eine verminderte Expression in PEX Geweben.
Schlussfolgerungen
Die verminderte Expression einer Reihe protektiver Genprodukte in okulären Geweben von Patienten mit PEX-Syndrom/ Glaukom, lässt auf eine Beeinträchtigung zellulärer Schutzmechanismen schließen. Eine daraus resultierende Zunahme von zellulärem Stress im vorderen Augensegment von PEX-Augen könnte einen chronischen Stimulus darstellen, der die Produktion und Akkumulation von PEX-Material fördert.