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HLA B27 fördert Transplantatversagen und Herpesrekurrenz nach Hornhautverpflanzung bei herpetischen Hornhautnarben
HLA B27 promotes graft failure and recurrence of herpetic eye disease following penetrating keratoplasties for herpetic corneal scars
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Published: | September 18, 2006 |
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Ziel
Der HLA B27 Phänotyp erhöht die Empfänglichkeit für Genitalherpes. Eine entsprechende Assoziation mit herpetischen Augenerkrankungen wurde bislang nicht beobachtet.
Methode
Von 129 Transplantatempfängern mit herpetischer Hornhauterkrankung stand der HLA Phänotyp für eine retrospektive Auswertung zur Verfügung. Das HLA B27 Allel konnte bei vier Patienten nachgewiesen werden (Gruppe A). Die Nachbeobachtungszeit dieser Gruppe betrug 1,5±1,2 Jahre und 2,5±2,2 Jahre bei den restlichen Patienten ohne das HLA B27 Allel (Gruppe B). Das rezidivfreie Transplantatüberleben wurde mit der Kaplan-Meier Methode und dem Log-Rank Test zwischen beiden Gruppen verglichen.
Ergebnisse
Nach der mittleren Nachbeobachtungszeit von 2,2 Jahren ereignete sich bei drei (75%) der Patienten aus Gruppe A und nur bei 25% der Patienten aus Gruppe B ein Transplantatversagen oder mindestens eine Herpesrekurrenz. Der Unterschied war statistisch hochsignifikant (p=0,006).
Schlussfolgerungen
Das HLA B27 Allel scheint in dieser retrospektiven Auswertung ein Transplantatversagen und eine Herpesrekurrenz nach perforierender Keratoplastik bei herpetischen Hornhautnarben zu begünstigen. Eine prospektive Multicenterstudie zur Überprüfung dieses Ergebnisses ist geplant. So lange sollten Patienten mit dem HLA B 27 Allel engmaschig kontrolliert und die Indikation einer antiviralen Therapie großzügig gestellt werden.