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104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG)

21. - 24.09.2006, Berlin

HLA B27 fördert Transplantatversagen und Herpesrekurrenz nach Hornhautverpflanzung bei herpetischen Hornhautnarben

HLA B27 promotes graft failure and recurrence of herpetic eye disease following penetrating keratoplasties for herpetic corneal scars

Meeting Abstract

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  • D. Böhringer - Augenklinik, Universitätsklinikum Freiburg
  • R. Sundmacher - Augenklinik, Universitätsklinikum Düsseldorf
  • T. Reinhard - Augenklinik, Universitätsklinikum Freiburg

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Berlin, 21.-24.09.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dogFR.14.05

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dog2006/06dog254.shtml

Veröffentlicht: 18. September 2006

© 2006 Böhringer et al.
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Gliederung

Text

Ziel

Der HLA B27 Phänotyp erhöht die Empfänglichkeit für Genitalherpes. Eine entsprechende Assoziation mit herpetischen Augenerkrankungen wurde bislang nicht beobachtet.

Methode

Von 129 Transplantatempfängern mit herpetischer Hornhauterkrankung stand der HLA Phänotyp für eine retrospektive Auswertung zur Verfügung. Das HLA B27 Allel konnte bei vier Patienten nachgewiesen werden (Gruppe A). Die Nachbeobachtungszeit dieser Gruppe betrug 1,5±1,2 Jahre und 2,5±2,2 Jahre bei den restlichen Patienten ohne das HLA B27 Allel (Gruppe B). Das rezidivfreie Transplantatüberleben wurde mit der Kaplan-Meier Methode und dem Log-Rank Test zwischen beiden Gruppen verglichen.

Ergebnisse

Nach der mittleren Nachbeobachtungszeit von 2,2 Jahren ereignete sich bei drei (75%) der Patienten aus Gruppe A und nur bei 25% der Patienten aus Gruppe B ein Transplantatversagen oder mindestens eine Herpesrekurrenz. Der Unterschied war statistisch hochsignifikant (p=0,006).

Schlussfolgerungen

Das HLA B27 Allel scheint in dieser retrospektiven Auswertung ein Transplantatversagen und eine Herpesrekurrenz nach perforierender Keratoplastik bei herpetischen Hornhautnarben zu begünstigen. Eine prospektive Multicenterstudie zur Überprüfung dieses Ergebnisses ist geplant. So lange sollten Patienten mit dem HLA B 27 Allel engmaschig kontrolliert und die Indikation einer antiviralen Therapie großzügig gestellt werden.