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37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC)

15.05. - 17.05.2025, Nürnberg

Die Rolle des Epithels bei der Berechnung der Intraokularlinsenstärke und der Hornhautbrechkraft

Meeting Abstract

  • Jascha Armin Wendelstein - Ludwig-Maximilians-Universität München, München
  • David Atchison - Queensland University of Technology, Centre for Vision and Eye Research, Brisbane City, Australien
  • Damien Gatinel - Rothschild Foundation Hospital, Paris, Frankreich
  • David L. Cooke - Great Lakes Eye Care, St Joseph, USA
  • Achim Langenbucher - Universität des Saarlandes, Homburg

37. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgie (DOC). Nürnberg, 15.-17.05.2025. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2025. DocFP 5.1

doi: 10.3205/25doc046, urn:nbn:de:0183-25doc0465

Published: May 13, 2025

© 2025 Wendelstein et al.
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Ziel: Untersuchung des Einflusses des Hornhautepithels auf die Brechkraft der Hornhaut, insbesondere in Spezialfällen wie nach refraktiver Chirurgie und bei Keratokonus.

Methoden: Retrospektive, beobachtende Studie. Die Messdaten wurden mithilfe eines hochauflösenden Vorderabschnittsanalysators (CSO MS-39) erhoben. Die Hornhautradien, Brechwerte sowie die Höhenprofile der Hornhautoberflächen wurden in einem zylindrischen Koordinatensystem analysiert. Die Berechnungen berücksichtigten eine, zwei und drei brechende Flächen, um den Einfluss von epithelialer Dicke und stromaler Krümmung zu untersuchen.

Ergebnisse: In normalen Hornhäuten war der Einfluss des Epithels auf die Gesamtbrechkraft der Hornhaut minimal (<0,1 dpt). Bei Keratokonus und nach refraktiver Chirurgie hingegen war der Einfluss deutlich größer, mit Differenzen von bis zu 0,9 dpt. Der Effekt nahm mit zunehmender Messzonenweite ab.

Schlussfolgerung: Die Berücksichtigung der epithelialen Dicke und stromalen Krümmung in der Berechnung der Hornhautbrechkraft stellt einen entscheidenden nächsten Schritt für eine präzisere IOL-Kalkulation bei Patienten mit vorangegangener refraktiver Chirurgie oder Keratokonus dar. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit fortschrittlicher Diagnostik- und Berechnungsverfahren in komplexen Fällen.