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Die Rolle des Epithels bei der Berechnung der Intraokularlinsenstärke und der Hornhautbrechkraft
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Veröffentlicht: | 13. Mai 2025 |
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Ziel: Untersuchung des Einflusses des Hornhautepithels auf die Brechkraft der Hornhaut, insbesondere in Spezialfällen wie nach refraktiver Chirurgie und bei Keratokonus.
Methoden: Retrospektive, beobachtende Studie. Die Messdaten wurden mithilfe eines hochauflösenden Vorderabschnittsanalysators (CSO MS-39) erhoben. Die Hornhautradien, Brechwerte sowie die Höhenprofile der Hornhautoberflächen wurden in einem zylindrischen Koordinatensystem analysiert. Die Berechnungen berücksichtigten eine, zwei und drei brechende Flächen, um den Einfluss von epithelialer Dicke und stromaler Krümmung zu untersuchen.
Ergebnisse: In normalen Hornhäuten war der Einfluss des Epithels auf die Gesamtbrechkraft der Hornhaut minimal (<0,1 dpt). Bei Keratokonus und nach refraktiver Chirurgie hingegen war der Einfluss deutlich größer, mit Differenzen von bis zu 0,9 dpt. Der Effekt nahm mit zunehmender Messzonenweite ab.
Schlussfolgerung: Die Berücksichtigung der epithelialen Dicke und stromalen Krümmung in der Berechnung der Hornhautbrechkraft stellt einen entscheidenden nächsten Schritt für eine präzisere IOL-Kalkulation bei Patienten mit vorangegangener refraktiver Chirurgie oder Keratokonus dar. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit fortschrittlicher Diagnostik- und Berechnungsverfahren in komplexen Fällen.