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Erfahrungen mit dem Refraktionsscreening in Afrika
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Published: | June 3, 2016 |
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Unkorrigierte Refraktionsfehler stellen nach Katarakt die zweithäufigste Ursache für Blindheit dar; weltweit sind sie mit 43% der Hauptgrund für Sehbehinderung (Visus <0,3 dec.). Betroffen sind alle Altersgruppen mit Häufung ab dem 50. LJ; bei Kindern hat das Nichtentdecken visusmindernder Refraktionsfehler aber auf Grund der langen individuellen Blindheitsjahre eine besondere Brisanz. Nach WHO-Zahlen gelten ca. 285 mill. Menschen als sehbehindert; davon sind ca. 39 mill. blind; 246 mill. Menschen haben Low Vision. Laut WHO haben diese Schätzungen auf Grund ungenauer Datenlage eine hohe Abweichwahrscheinlichkeit von +/- 20%.
Das International Core Curriculum for Refractive Error hat folgende Ziele zur Verbesserung der Situation im Rahmen der Vision 2020-Ziele festgelegt:
Strategien:
- Verbesserte Brillenversorgung in Entwicklungsländern
- Visusscreening zur Aufdeckung von Refraktionsfehlern in Schulen
- Auffinden von Refraktionsfehlern in Schulen durch Untersuchung auf Refraktionsfehler und Sehbehinderung bei Kindern
- Auffinden von Refraktionsfehlern in Kliniken: Richtlinien zum Aufbau von kinderorientierten Low Vision-Programmen
- Adäquate optische Versorgung für sehbehinderte Kinder
In vielen Ländern Afrikas sind keine nationalen Programme zum Visusscreening vorhanden; einige Länder haben zwar Empfehlungen und sind sich der Problematik bewusst; etablierte staatliche Programme fehlen überwiegend.
Refraktive Unterversorgung hat enorme negative Auswirkungen in Bezug auf Bildungserwerb und Berufsausübung; dies hat direkten Einfluss auf die Lebensqualität und ökonomische Situation des Einzelnen, der Familie und der Gesellschaft im Ganzen.
Länderspezifische Screening-Programme für Kinder:
- USA: Visus, Stereosehen, Farbsehen
- England: nur Visus
- Deutschland: Visus, Stereosehen, Leukokorie
- Ruanda: Primary Eye Care System screent landesweit: Visus N (N8) / F (0,5)
Anhand eigener langjähriger Erfahrungen im Screening auf childhood blindness in Kenia werden einige Fragestellungen erörtert.