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Implementierung von Forschung in Hausarztpraxen: Eine Mixed-Methods Prozessevaluation des Forschungspraxennetzes Baden-Württemberg auf Basis des Consolidated Framework for Implementation Research
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Published: | September 10, 2024 |
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Hintergrund: Das Forschungspraxennetz Baden-Württemberg (FoPraNet-BW) soll alltagsnahe Forschung in der hausärztlichen Versorgung ermöglichen. Hierzu wird eine IT-gestützte Forschungsinfrastruktur in hausärztlichen Forschungspraxen, an vier allgemeinmedizinischen Universitätsstandorten und an der Fakultät Informatik einer Hochschule implementiert. In der aktuellen Förderphase führen die Forschungspraxen 3 Beobachtungsstudien als „Use Cases“ durch. Eine Subgruppe der Forschungspraxen realisiert zusätzlich die Interventionsstudie INDUCT (Intermittierendes Fasten bei Adipositas in der Hausarztpraxis). Die Prozessevaluation betrachtet die Implementierung von ForPraNet-BW inkl. der Studien auf Basis des aktualisierten Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR) [1], [2].
Zielsetzung: Die Evaluation sollte auf Ebene der Forschungspraxen und der Studienteilnehmenden relevante Hemm- und Förderfaktoren für die Implementierung der Forschungsinfrastruktur und die Umsetzbarkeit der Studien identifizieren sowie Implementierungstreue und -outcome betrachten.
Methode: Es wurde ein Mixed-Methods Design mit dem Ziel einer abschließenden Ergebnistriangulation realisiert. Erhebungen sowie Auswertungsansätze basierten auf dem aktualisierten CFIR [1] und dem CFIR Outcomes Addendum [2]. Zwischen folgenden Innovationen wurde differenziert: 1. Implementierte Forschungsstrukturen in Hausarztpraxen und 2. durchgeführte Studien als in die Forschungsinfrastruktur eingebettete Innovationen. Zielpopulation der Evaluation waren die Forschungspraxen (N=73) und die INDUCT-Studienteilnehmenden (N=151). Quantitative Befragungen der Forschungspraxen (zum Ende des Implementierungszeitraums) und der Studienteilnehmenden (vor, nach und ca. 6 Monate nach Intervention) erfassten die Motivation, relevante Umsetzungsfaktoren und Implementierungsoutcomes hinsichtlich der beiden Innovationen. Qualitative Einzelinterviews mit Forschungspraxen (zum Ende des Implementierungszeitraums) und Studienteilnehmenden (nach Intervention) sollten tiefere Einblicke zu den oben genannten Aspekten sowie zur Implementierungstreue liefern. Interviews mit Personen mit Studienabbrüchen (Drop-Outs) erhoben zusätzlich Studienabbruchsgründe.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Abstract-Einreichung ist die Vorher-Befragung der Studienteilnehmenden (n=50) abgeschlossen, weitere Erhebungen laufen bzw. sind in Vorbereitung. Anhand der Ergebnisse der Vorher-Befragung und erster Ergebnisse der Interviews mit Studienteilnehmenden werden relevante Faktoren und Outcomes der implementierten Innovationen vorgestellt.
Implikation für Forschung: Der CFIR bietet bei komplexen Innovationen eine Basis zur systematischen Erfassung relevanter Faktoren von Implementierungen und Implementierungsoutcomes. Zugleich birgt die Anwendung des CFIR aufgrund seines großen Umfangs Herausforderungen.
Förderung: BMBF-Strukturförderung Versorgungsforschung; Projektname: Forschungspraxennetz Baden-Württemberg (FoPraNet-BW); Fördernummer: 01GK1904A-D
Literatur
- 1.
- Damschroder LJ, Reardon CM, Widerquist MAO, Lowery J. The updated Consolidated Framework for Implementation Research based on user feedback. Implement Sci. 2022 Oct 29;17(1):75. DOI: 10.1186/s13012-022-01245-0
- 2.
- Damschroder LJ, Reardon CM, Opra Widerquist MA, Lowery J. Conceptualizing outcomes for use with the Consolidated Framework for Implementation Research (CFIR): the CFIR Outcomes Addendum. Implement Sci. 2022 Jan 22;17(1):7. DOI: 10.1186/s13012-021-01181-5