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Erfahrungen und Einflussfaktoren bei der DiGA-Verschreibung in der ambulanten ärztlichen Versorgung
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Published: | September 10, 2024 |
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Hintergrund: Digitale Technologien bieten ein großes Potenzial für die zukünftige Gesundheitsversorgung breiter Bevölkerungsgruppen [1]. Im Zuge der Implementierung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) in die Regelversorgung in Deutschland haben Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen die Option diese anzuordnen [2]. Bisher ist wenig bekannt über Faktoren, die die Verschreibung von DiGA generell, aber auch bei vorliegen mehrerer DiGA für die selbe Indikation beeinflussen.
Zielsetzung: Die vorliegende Umfrage untersucht das Verschreibungsverhalten und Erfahrungen von Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen in der DiGA-Versorgung sowie potenzielle Einflussfaktoren auf die (Nicht-)Verschreibung von DiGA.
Methodik: Es wurde eine Online-Umfrage konzipiert, bestehend aus fünf Themenkomplexen: Wissen und Informationen, Einstellungen, Verschreibungspraxis, positive und negative Auswirkungen sowie Barrieren der DiGA-Versorgung. Befragt wurden ambulant tätige Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen. Die Veröffentlichung der Umfrage erfolgte durch die Ärztekammern und KVen der Bundesländer und startete im Oktober 2023. Da die Umfrage noch bis Mai 2024 läuft, sind die Ergebnisse und statistische Auswertung noch ausstehend. Eine deskriptive Interimsanalyse wird vorgestellt.
Ergebnisse: 11 Ärztekammern und/oder KVen (64,71%) haben die Umfrage veröffentlicht. Aktuell haben 170 Personen die Umfrage vollständig abgeschlossen. 56% der Teilnehmenden sind weiblich und der Großteil im Tätigkeitsbereich der Allgemeinmedizin (42,58%) tätig. Dier Mehrheit (62,3%) der Befragten haben bereits DiGA verschrieben. Die fünf häufigsten Faktoren, die davon abgehalten haben, DiGA (häufiger) zu verschreiben waren: mangelndes Vertrauen in die medizinische Evidenz, unzureichende Kenntnisse, Schulungsbedarf im Umgang mit DiGA, Preis/Herstellervergütung und zusätzlicher Mehraufwand.
Implikationen für Forschung und Versorgungs-Praxis: Die Zwischenergebnisse können dazu beitragen die Verschreibung von DiGA sowie deren Einflussfaktoren besser zu verstehen und Barrieren aufzudecken, um die Versorgung mit DiGA in Deutschland zu verbessern.
Literatur
- 1.
- World Health Organization (WHO). mHealt Use of appropriate digital technologies for public health. 2018. Verfügbar unter: https://apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/WHA71/A71_20-en.pdf
- 2.
- Bundesinstitut für Ärzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Das Fast-Track-Verfahren für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) nach §139e SGB V. Ein Leitfaden für Hersteller, Leistungserbringer und Anwender. Version 3.5 vom 28.12.2024. 2023. Verfügbar unter: https://www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Medizinprodukte/diga_leitfaden.html