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Evaluation eines partizipativen Forschungsansatzes in der Nachsorge bei Gestationsdiabetes im Verbundprojekt GestDiNa_basic
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Published: | September 10, 2024 |
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Hintergrund: Durch die aktive Beteiligung von Patient:innen und Bürger:innen als Co-Forschende gewinnen Versorgungsforschungsprojekte wichtige Perspektiven und Kompetenzen im Sinne der Patient:innenorientierung. Das Projekt „Partizipativer Ansatz zur Stärkung der aktiven Beteiligung von Stakeholdern in der Nachsorge bei Gestationsdiabetes im Projekt GestDiNa“ ermöglichte durch die Integration eines solchen Ansatzes die Einbindung von (ehemaligen) Patientinnen und Bürger:innen in das vom Innovationsfonds geförderte Konsortialprojekt GestDiNa_basic [1] (2020–2023). Das Konsortialprojekt hatte als nicht-interventionelle Mixed-Methods-Studie das Ziel, Versorgungsprozesse und -ergebnisse in der Nachsorge bei Gestationsdiabetes zu untersuchen, um Bausteine für ein patientinnenzentriertes Versorgungsmodell abzuleiten. Eine abschließende Evaluierung sollte den Erfolg der Integration des partizipativen Ansatzes überprüfen.
Zielsetzung: Ziel der Abschlussevaluation des Partizipations-Projekts war es, die Erfahrungen mit dem Projekt aus verschiedenen Perspektiven darzustellen:
- 1.
- Co-Forschende ohne Forschungserfahrungen,
- 2.
- Forschende aus der für die Integration verantwortlichen Koordinierungsgruppe (teilweise auch Projektverantwortliche von GestDiNa_basic) und
- 3.
- Forschende des GestDiNa_basic-Projektkonsortiums, die mit den Co-Forschenden aktiv in Arbeitsgruppen zusammengearbeitet haben.
Methode: Die Abschlussevaluation war als Co-Evaluation konzipiert und orientierte sich an publizierten Evaluationskriterien für Citizen Science-Projekte. Die Kriterien wurden vorab in zwei Sitzungen mit Co-Forschenden (n=4) und Forschenden der Koordinierungsgruppe (n=6) diskutiert. Die für das Projekt wichtigsten Kriterien wurden anschließend gemeinsam ausgewählt und ergänzt. Der hieraus entstandene Katalog bildete die Grundlage des Leitfadens für zwei 90-minütige moderierte Fokusgruppengespräche. Die erste Gruppe schloss Co-Forschende (n=4) und Personen aus dem GestDiNa_basic-Projektkonsortium (n=6) ein. Die zweite Gruppe wurde mit den Personen der Koordinierungsgruppe (n=6) geführt. Die Daten werden inhaltsanalytisch ausgewertet.
Ergebnisse: Die Ergebnisse werden zum Kongress vorliegen. Es ist zu erwarten, dass sich die Ergebnisse der Abschlussevaluation auf die Ebenen der „Wissenschaft“ (z.B. Erkenntnisgewinn), „Co-Forschende“ (z.B. Fähigkeiten) und „Forschende“ (z.B. Einstellung) beziehen. Die Ergebnisse werden durch die unterschiedlichen Perspektiven und Rollen der Befragten beeinflusst. Des Weiteren wird erwartet, dass sich die Ergebnisse in den dreijährigen Projektverlauf einordnen lassen (z.B. unterschiedliche Forschungsphasen, sich verändernde Beteiligungsmöglichkeiten aufgrund der Corona-Pandemie, Teilnahmedauer der Co-Forschenden).
Implikation für Forschung: Die Ergebnisse der Evaluation können für die Planung von multidisziplinären Forschungsprojekten in der Versorgungsforschung mit aktiver Beteiligung von Bürger:innen und (ehemaligen) Patient:innen genutzt werden.
Förderung: Sonstige Förderung; Projektname: Partizipativer Ansatz zur Stärkung der aktiven Beteiligung von Stakeholdern in der Nachsorge bei Gestationsdiabetes im Projekt GestDiNa
Literatur
- 1.
- Greiner GG, Viehmann A, Linnenkamp U, Wilm S, Leve V, Neuenschwander M, Kuss O, Fehm T, Ensenauer R, Schumacher L, Lange U, Müller-Bößmann D, Lappe V, Ihle P, Adamczewski H, Kaltheuner M, Tamayo M, Gräfe V, Westerhoff B, Wallerich-Herf N, Schellhammer S, Kerres T, Schmitz-Losem I, Cramer S, Rupprecht CJ, Klüppelholz B, Meyer F, Koch-Schulte S, Jüngling U; GestDiNa study group; Icks A. Study protocol for a mixed methods exploratory investigation of aftercare services for gestational diabetes in women to develop a new patient-centred model in Germany: the GestDiNa_basic study. BMJ Open. 2021 Aug 2;11(8):e046048. DOI: 10.1136/bmjopen-2020-046048