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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Einstellungen der Professionellen zur Implementierung einer Online-Plattform im psychiatrischen Krankenhausbereich: Ergebnisse einer Querschnittsbefragung in fünf kommunalen Klinikverbünden

Meeting Abstract

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  • Isabelle Reinhardt - LVR-Institut für Forschung und Bildung, Köln, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf397

doi: 10.3205/24dkvf397, urn:nbn:de:0183-24dkvf3972

Published: September 10, 2024

© 2024 Reinhardt.
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Hintergrund: Trotz zunehmender wissenschaftlicher Evidenz von Wirksamkeit und Nutzen digitaler Anwendungen bleibt die Implementierung dieser Anwendungen in der psychiatrisch-psycho­therapeutischen Routineversorgung, insbesondere im psychiatrischen Krankenhausbereich, hinter den Erwartungen zurück. Studien zeigen, dass die Einstellung des klinischen Personals eine essentielle Rolle im Implementierungsprozess neuer Anwendungen spielt.

Zielsetzung: Analyse der Einstellungen von Professionellen in Bezug auf Online-Anwendungen sowie Erfassung wahrgenommener Barrieren und Chancen am Beispiel einer sich aktuell in der Implementierung befindlichen Online-Plattform im psychiatrischen Krankenhausbereich.

Methode: Anonymisierte Querschnittsbefragung (Online-Fragebogenerhebung) in fünf kommunalen psychiatrischen Klinikverbünden, in denen derzeit eine gemeinsame Online-Plattform implementiert wird: Projektleitungen der einzelnen Kliniken (n=45) sowie bereits geschultes klinisches Personal (n=130) wurden zur Teilnahme eingeladen. Der Fragebogen umfasste neben soziodemografischen und allgemeinen Angaben auch Fragen zur allgemeinen Akzeptanz von Online-Anwendungen (ATiPP-Fragebogen) und zur Implementierung (NoMAD-Fragebogen) sowie halboffene Fragen zu wahrgenommenen Förderfaktoren und Barrieren der Implementierung.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 45% bei den Projektleitungen (N=20) und 28% bei den klinisch Tätigen (N=37). Die allgemeine Akzeptanz gegenüber Online-Anwendungen war in beiden Gruppen hoch, allerdings waren die Ergebnisse bei den klinisch Tätigen heterogener. Die Befragten nannten strukturelle, personelle und technische Barrieren und Förderfaktoren bei der Implementierung von Online-Anwendungen im psychiatrischen Krankenhausbereich.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die Studie liefert wichtige Hinweise für weitere Implementierungsschritte der Online-Plattform. Die Ergebnisse können auch auf andere Anwendungen und Kontexte übertragen werden. Eine wissenschaftliche Begleitevaluation des Implementierungsprozesses kann wertvolle Hinweise für die Akzeptanz und auf Optimierungsbereiche geben, die frühzeitig bedacht werden sollten.