gms | German Medical Science

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Interventionen zur Förderung der professionellen Gesundheitskompetenz bei Pflegefachpersonen: Ein systematischer Review

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Shanice Schüle - Universität Trier, Abteilung Pflegewissenschaft II, Trier, Deutschland
  • Melanie Messer - Universität Trier, Abteilung Pflegewissenschaft II, Trier, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf346

doi: 10.3205/24dkvf346, urn:nbn:de:0183-24dkvf3462

Published: September 10, 2024

© 2024 Schüle et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Die Gesundheitskompetenz ist bei einem hohen Anteil von Patient*innen eher unzureichend. Diese wird jedoch bei schwerwiegenden und chronischen Erkrankungen besonders bedeutsam. Pflegefachpersonen kommt hier eine wichtige Rolle zu, da sie in Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und der ambulanten Pflege, in intensivem Kontakt mit Patient*innen stehen. Daher ist es wichtig, dass Pflegefachpersonen in der Lage sind gesundheitskompetenzfördernd zu handeln und zu kommunizieren und sich dabei unterschiedlicher Medien zu bedienen.

Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es, Interventionen zur Förderung der professionellen Gesundheitskompetenz und der professionellen digitalen Gesundheitskompetenz von Pflegefachpersonen und -auszubildenden bzw. -studierenden zu identifizieren und zu beschreiben.

Methode: Es wurde ein systematischer Review durchgeführt. Eingeschlossen wurden Studien, die seit 2003 in deutscher oder englischer Sprache publiziert wurden. Die Literaturrecherche wurde in den Datenbanken PubMed, CINAHL, Gero Lit, Psyndex und Cochrane Library durchgeführt. Das Screening erfolgte in zwei Schritten durch zwei unabhängigen Reviewer. Unstimmigkeiten im Screening wurden unter Einbezug einer dritten Person aufgelöst.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 14 relevante Studien eingeschlossen werden. Diese wurden zwischen 2010 und 2023 publiziert. Acht der eingeschlossenen Studien stammen aus den USA; die anderen Studien wurden in fünf verschiedenen anderen Ländern durchgeführt. In den Studien kam überwiegend ein Prä-/Post- Studiendesign zum Einsatz. Beim überwiegenden Teil der eingeschlossenen Studien deutete sich ein positiver Effekt der jeweiligen Intervention auf die Verbesserung der Gesundheitskompetenz an. Der Erfolg der Interventionen wurde überwiegend befragungsbasiert durch Selbstauskünfte gemessen. In mehr als der Hälfte der Studien waren Pflegestudierende die Zielgruppe der Intervention. Alle eingeschlossenen Studien führten Gruppeninterventionen durch. Die unterschiedlichen Interventionen unterschieden sich jedoch stark. So variierte die Dauer der Interventionen zwischen 20 Minuten und mehreren Stunden; zumeist wurden sie als einmalige Schulung konzipiert. Auch die Inhalte und Formate der Schulungen variierte. So wurden z.B. Videofilme, PowerPoint -Präsentationen oder Gruppendiskussionen eingesetzt. Mehrere Studien legten einen Fokus auf die Vermittlung von Teach Back-Methoden in der Kommunikation mit Patient*innen.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Insgesamt existieren bislang nur wenige Interventionen, die eine systematische Förderung der professionellen Gesundheitskompetenz anstreben. Die vorhandenen Studien weisen erhebliche methodische Einschränkungen auf, so dass mögliche Effekte zurückhaltend interpretiert werden müssen. Sie liefern für die zukünftige Interventionsentwicklung dennoch wertvolle Hinweise, z.B. für die Konzeption von Schulungsprogrammen.

Förderung: Sonstige Förderung; Projektname: ERGiP – Erfassung von Gesundheitskompetenz in der Pflege: Systematische Entwicklung eines konzeptuellen Modells; Fördernummer: Forschungsfonds der Universität Trier (FoF/A 2022-14)