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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Studienteilnahme und Rücklaufquoten in der onkologischen Versorgungsforschung am Beispiel der KommRhein Interpro Studie an vier Universitätsklinika

Meeting Abstract

  • Christian Heuser - Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln, Deutschland; Centrum für Integrierte Onkologie Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf (CIO ABCD), Köln, Deutschland
  • Kati Hiltrop - Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln, Deutschland; Centrum für Integrierte Onkologie Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf (CIO ABCD), Köln, Deutschland
  • André Karger - Centrum für Integrierte Onkologie Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf (CIO ABCD), Köln, Deutschland; Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Deutschland
  • A. Petermann-Meyer - Centrum für Integrierte Onkologie Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf (CIO ABCD), Köln, Deutschland; Klinik für Onkologie, Hämatologie, Hämostaseologie und Stammzelltransplantation, Universitätsklinikum Aachen, RWTH Aachen, Deutschland
  • Franziska Geiser - Centrum für Integrierte Onkologie Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf (CIO ABCD), Köln, Deutschland; Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Bonn, Universität Bonn, Deutschland
  • Frank Vitinius - Centrum für Integrierte Onkologie Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf (CIO ABCD), Köln, Deutschland; Abteilung für Psychosomatische Medizin, Robert Bosch Krankenhaus, Stuttgart, Deutschland; Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Uniklinik Köln, Universität zu Köln, Deutschland
  • Luisa Ernsten - Centrum für Integrierte Onkologie Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf (CIO ABCD), Köln, Deutschland; Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Deutschland
  • Nicole Ernstmann - Lehrstuhl für Versorgungsforschung, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR), Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf325

doi: 10.3205/24dkvf325, urn:nbn:de:0183-24dkvf3257

Published: September 10, 2024

© 2024 Heuser et al.
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Text

Hintergrund: Hohe Einschluss- und Rücklaufquoten für Primärdatenerhebungen in Versorgungsforschungsstudien sind ein wesentliches Qualitätskriterium. Zudem sind sie aus methodischer Sicht relevant, um die externe und interne Validität der Stichprobe zu gewährleisten sowie, im Falle von Wirksamkeitsstudien, generalisierbare Evaluationen sicherzustellen. Für die onkologische Versorgungsforschung in Deutschland fehlen dazu Erkenntnisse, insbesondere hinsichtlich Unterschieden zwischen verschiedenen onkologischen Diagnosegruppen.

Zielsetzung: Daher ist das Ziel dieses Beitrags, Einschluss- und Rücklaufquoten im Rahmen einer cluster-randomisierten multizentrischen Wirksamkeitsstudie in der Onkologie deskriptiv und multivariat auszuwerten.

Methode: Der Beitrag ist Teil der cluster-randomisierten multizentrischen Wirksamkeitsstudie „KommRhein Interpro“ (Deutsche Krebshilfe, 2019–2023), die an 30 onkologischen Stationen an den vier universitären Standorten Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf des CCC-Spitzenzentrums „Centrum für Integrierte Onkologie“ (CIOABCD) durchgeführt wurde. Alle onkologischen Patient*innen auf den 30 Stationen wurden im Erhebungszeitraum gescreent. Intervention war ein interprofessionelles bzw. monoprofessionelles Kommunikationstraining für die Stationen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Patient*innen wurden zu drei Zeitpunkten befragt (T0: stationärer Aufenthalt, T1: kurz nach Entlassung, T2: drei Monate nach Entlassung). Es werden deskriptive Unterschiede hinsichtlich Einschluss- und Rücklaufquoten berechnet sowie in multivariaten logistischen Regressionsmodellen geprüft.

Ergebnisse: Es wurden N=4201 onkologische Patient*innen gescreent und davon N=1905 in die Studie eingeschlossen, was einer Einschlussquote von 45% entspricht. Von den N=1905 onkologischen Patient*innen lagen zu T0 1295 Fragebögen (T0-Quote: 68%), zu T1 1255 Fragebögen (T1-Quote: 66%) und zu T2 1190 Fragebögen (T2-Quote: 63%) vor. Sowohl beim Studieneinschluss als auch beim Fragebogenrücklauf zeigen sich signifikante deskriptive Unterschiede zwischen onkologischen Diagnosegruppen, Alter und Geschlecht, die auch in vorläufigen multivariaten logistischen Regressionsanalysen bestehen bleiben.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Der Beitrag zeigt, dass individuelle Charakteristika von onkologischen Patient*innen mit dem Studieneinschluss und dem Fragebogenrücklauf assoziiert sind. Generalisierende Schlussfolgerungen und Implikationen sollten die hier vorgestellten Erkenntnisse zur Selektion von onkologischen Patient*innen in Versorgungsforschungsstudien berücksichtigen.

Förderung: Einzelförderung (BMG, DRV, BMBF, DFG, etc); Projektname: KommRhein Interpro; Fördernummer: 70113225