gms | German Medical Science

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

iCAN - Intelligente, Chatbot-assistierte ambulante Nachsorge der Depression bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Qualitative Evaluation einer neuen Versorgungsform

Meeting Abstract

  • Stefanie Bartha - Universität Greifswald, Deutschland
  • Marie Bischoff - Universität Greifswald, Deutschland
  • Laura Altweck - Universität Greifswald, Deutschland
  • Klara Greffin - Universität Greifswald, Deutschland
  • Silke Schmidt - Universität Greifswald, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf320

doi: 10.3205/24dkvf320, urn:nbn:de:0183-24dkvf3200

Published: September 10, 2024

© 2024 Bartha et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Depressive Störungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen im Jugend- und frühen Erwachsenenalter und sind mit rezidivierenden oder chronischen Verläufen assoziiert. Die Zahl der depressionsbedingten Krankenhausaufenthalte in dieser Altersgruppe ist stark angestiegen, doch nur rund ein Viertel erhält zeitnahe ausreichende ambulante Nachsorge. Trotz der Evidenz für die Effektivität von E-Health-Lösungen fehlt ein sektorenübergreifender Ansatz zur Verbesserung der Versorgung depressiver Jugendlicher und junger Erwachsener nach einer stationären Behandlung. Mit dem Ziel, diese Lücke zu überbrücken, wurde die neue Versorgungsform „iCAN - Intelligente, Chatbot-assistierte ambulante Nachsorge der Depression bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (nachfolgend: iCAN)” entwickelt, ein durch Tele-Psycholog*innen begleitetes, smartphonebasiertes Nachsorgemanagement zur Stabilisierung des stationär erreichten Therapieerfolgs und der Förderung der Anbindung an ambulante Nachsorgeangebote.

Zielsetzung: Das Ziel dieses Teilprojektes besteht in der qualitativen Evaluation der neuen Versorgungsform iCAN, wobei die Nutzungserfahrungen der Patient*innen bezüglich Usability, Akzeptanz und Zufriedenheit analysiert werden.

Methode: Im Rahmen der qualitativen Evaluation werden 48 Jugendliche und junge Erwachsene (13–25 Jahre) mittels strukturierter, teilstandardisierter Interviews im Online-Einzelsetting befragt. Die Befragungen werden sechs Wochen nach Beginn der Nutzung der iCAN-App (T1) und, abhängig von der Zustimmung der Proband*innen, erneut zwölf Wochen nach Beginn der Nutzung der iCAN-App (T2) durchgeführt. Für die Kodierung des Datenmaterials wird der inhaltsanalytische Ansatz nach Kuckartz angewendet.

Ergebnisse: Auf dem Deutschen Kongress für Versorgungsforschung werden die Erfahrungen der Teilstichprobe junger Erwachsener zwischen 19 und 25 Jahren (n = 16) hinsichtlich der iCAN-Nutzung im Hinblick auf Usability, Akzeptanz und Zufriedenheit vorgestellt.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die qualitative Evaluation im Rahmen des iCAN-Projekts bildet einen entscheidenden Schritt in der patientenzentrierten Entwicklung und Erprobung neuer Versorgungsansätze. Die gewonnenen Erkenntnisse über die Wahrnehmung junger Nutzer*innen hinsichtlich Usability, Akzeptanz und Zufriedenheit werden wichtige Hinweise zur Umsetzbarkeit der neuen Versorgungsform liefern.

Förderung: Innovationsfonds/Versorgungsforschung; Projektname: iCAN – Intelligente, Chatbot-assistierte ambulante Nachsorge der Depression bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen; Fördernummer: 01NVF20005