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STADPLAN – Gesundheitsökonomische Evaluation einer Advance Care Planning Intervention für ältere ambulant Pflegebedürftige
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Published: | September 10, 2024 |
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Hintergrund: Die STADPLAN-Studie (DRKS00016886) untersuchte die Auswirkungen einer Advance Care Planning (ACP) Intervention auf die Patientenaktivierung von älteren, ambulant pflegebedürftigen Personen in Deutschland. Teil der komplexen Intervention waren Gesprächsangebote für ambulant pflegebedürftige Personen und Angehörige durch geschulte Pflegefachkräfte in der eigenen Häuslichkeit. Die Kontrollgruppe erhielt eine Informationsbroschüre. Für die Interventionsgruppe wurde als Folge der ACP-Gespräche eine Veränderung der Leistungsinanspruchnahme erwartet. Die gesundheitsökonomische Evaluation hat Unterschiede bezüglich der in Anspruch genommenen Versorgungs- und Pflegeleistungen analysiert und den Interventions- sowie Implementierungskosten gegenübergestellt.
Zielsetzung: Ziel der gesundheitsökonomischen Analyse ist die Darstellung der Implementierungs- und Interventionskosten der STADPLAN-Intervention sowie der Folgekosten durch Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen.
Methode: STADPLAN war eine durch das BMBF geförderte cluster-randomisierte Studie mit einem 12-monatigen Follow-up. Die gesundheitsökonomische Evaluation der Intervention erfolgte durch eine Kosten-Konsequenzen Analyse aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive. In den drei Studienregionen Lübeck, Oldenburg/Bremen und Halle (Saale)/Leipzig wurden 380 Pflegebedürftige in die Hauptstudie eingeschlossen. Davon wurde ausgehend vom Intention-to-treat Kollektiv eine Subpopulation (n = 334, IG: 185 (14 Pflegedienste); KG: 149 (13 Pflegedienste)) derjenigen Teilnehmenden gebildet, die zu Studienbeginn mindestens Angaben zur Leistungsinanspruchnahme in der ärztlichen ambulanten Versorgung, der stationären Krankenversorgung sowie der ambulanten Pflege machten. Fehlende Kostendaten wurden getrennt nach Interventions- und Kontrollgruppe mittels Multiple Imputations by Chained Equations (MICE) auf dem Itemlevel für die Zeitpunkte t0 und t2 imputiert. Die Anzahl erbrachter Leistungen wird mit den jeweiligen Standardkosten multipliziert und inflationsbereinigt. Konfidenzintervalle für die einzelnen Kostenkomponenten werden mit nicht-parametrischen Bootstraps berechnet.
Ergebnisse: Eine abschließende Kostenanalyse für die vorliegende Subpopulation steht noch aus. Der derzeitige Stand der Analysen deutet darauf hin, dass sich die Folgekosten von ACP bezogen auf die Inanspruchnahme von Versorgungs- und Pflegeleistungen zwischen den Untersuchungsgruppen nicht statistisch signifikant unterscheiden. Diese Annahme wird durch die Wirksamkeitsanalyse gestützt, die ebenfalls keine statistisch signifikanten Ergebnisse in den primären und sekundären Endpunkten zeigte.
Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die Kosten-Konsequenzen Analyse ermöglicht Leistungserbringenden einen detaillierten Überblick über die potenziellen Kosten und die monetär bewerteten sowie intangiblen Konsequenzen einer ACP-Intervention durch geschulte Pflegefachkräfte im Vergleich zu Treatment as usual.
Förderung: BMBF-Strukturförderung Versorgungsforschung; Projektname: STADPLAN (Study on Advance Care Planning in care-dependent community-dwelling older persons); Fördernummer: 01GL1707