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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Umsetzbarkeit von Versorgungsforschung im Setting Pflegeheim – eine SWOT-Analyse am Beispiel von AroMaDem

Meeting Abstract

  • Carina Klocke - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Birgit Kröger - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Regina Stolz - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Elke Kaschdailewitsch - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Bettina Noack - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Holger Mauch - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Stefanie Joos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • Jan Valentini - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf214

doi: 10.3205/24dkvf214, urn:nbn:de:0183-24dkvf2145

Published: September 10, 2024

© 2024 Klocke et al.
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Setting der Forschungs- und/oder Praxis-Initiative: Das Setting der Studie „AroMaDem - eine explorative randomisiert-kontrollierte Interventionsstudie zu Nutzen und Machbarkeit von Aromamassagen bei Menschen mit Demenz in Pflegeheimen“ (Förderer: Carstens-Stiftung, KVC 0/116/2021) sind Einrichtungen der stationären Langzeitpflege in Baden-Württemberg. Die Kombination aus der interventionellen Erprobung einer komplexen Intervention an einer vulnerablen Personengruppe in diesem forschungsfernen Setting ergibt eine besondere Herausforderung in der Versorgungsforschung.

Ziel/bzw. Ziele der Initiative: Im Rahmen der randomisiert-kontrollierten Studie werden die Machbarkeit einer standardisierten Intervention (Hand- und Unterarmreibung mit Lavendelöl) samt Schulungscurriculum im Praxisalltag sowie der klinische Nutzen der Intervention evaluiert. Chancen und Herausforderungen bei der Implementierung werden in Form einer SWOT-Analyse zusammengefasst.

Herausforderungen und/oder Erfolgsfaktoren: Als größte Herausforderung für die Implementierung zeigen sich die internen Versorgungsstrukturen im Setting Pflegeheim, die vor allem durch Knappheit von Personal und Zeit gekennzeichnet (Weaknesses) aber auch systembedingt mitverursacht (Threads) sind. Dem gegenüber stehen als Erfolgsfaktoren (Strengths) die Möglichkeit der individuellen Umsetzbarkeit einzelner Faktoren der komplexen Intervention im jeweiligen Pflegeheim (z.B. Zeitpunkt oder die Zusammensetzung des Studienteams vor Ort) sowie eine hohe intrinsische Motivation der Teams in den eingeschlossenen Pflegeheimen. Diese speist sich zum aktuellen Studienstand vornehmlich aus den Möglichkeiten (Opportunities) für die Studienteams vor Ort, wie beispielsweise dem Erlernen einer potenziell sicheren und wirksamen niederschwelligen Intervention für den Versorgungsalltag, sowie anrechenbare Stunden für Pflichtfortbildungen von Betreuungskräften im Rahmen der Verzahnung von Forschung und Praxis.

Schlussfolgerung: Eine erfolgreiche Umsetzung von interventionellen Versorgungsforschungsstudien im Setting der stationären Langzeitpflege ermöglicht Nutzenevaluationen mit hoher externer Validität und damit einem prinzipiell hohen Potential für Verstetigung. Eine erfolgreiche Durchführung von Studien in diesem Setting birgt jedoch zahlreiche spezielle Herausforderungen, die eine möglichst große Flexibilität im Rahmen des Studienprotokolls erfordern. Als entscheidender Erfolgsfaktor im Rahmen von AroMaDem zeichnet sich zum aktuellen Stand die intrinsische Motivation der Studienteams in den jeweiligen Pflegeheimen ab. Dies gilt es im Rahmen der Planung künftiger Studien, beispielsweise durch eine partizipative Studienplanung, zu berücksichtigen.

Förderung: Sonstige Förderung; Projektname: AroMaDem – eine explorative randomisiert-kontrollierte Interventionsstudie zu Nutzen und Machbarkeit von Aromamassagen bei Menschen mit Demenz in Pflegeheimen; Fördernummer: Karl und Veronica Carstens-Stiftung, KVC 0/116/2021