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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Nutzung von Gesundheitsdaten in der Metropole Ruhr (DIM.RUHR) – eine Projektvorstellung

Meeting Abstract

  • Alexander Lehr - Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • Meister Sven - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik, Witten, Deutschland; Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Abteilung Gesundheitswesen, Dortmund, Deutschland
  • Anne Mainz - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik, Witten, Deutschland
  • Michael Jakob - Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Department für Humanmedizin, Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik, Witten, Deutschland
  • Ina Otte - Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • Theresa Sophie Busse - Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland
  • Horst Christian Vollmar - Ruhr-Universität Bochum, Medizinische Fakultät, Abteilung für Allgemeinmedizin, Bochum, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf128

doi: 10.3205/24dkvf128, urn:nbn:de:0183-24dkvf1283

Published: September 10, 2024

© 2024 Lehr et al.
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Text

Hintergrund: Die im März 2023 vorgestellte Digitalisierungsstrategie des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) beinhaltet u.a. die „Generierung und Nutzung qualitativ hochwertiger Daten für eine bessere Versorgung und Forschung“. Einen wesentlichen Baustein hierfür soll das Gesundheitsdatennutzungsgesetz darstellen. Diesen politischen Fortschritten steht ein vielfach benanntes Defizit an Datenkompetenzen bei Forschenden, Ärzt*innen und Gesundheitsfachberufen gegenüber.

Zielsetzung: Das Projekt DIM.RUHR adressiert den Bedarf an Datenkompetenzen bei Forschenden, Ärzt*innen und Gesundheitsfachberufen. Ziel des Projekts ist die Bereitstellung micro-degree-basierter Open Educational Resources (OERs) mit Ausrichtung auf Forschende und Versorger*innen (in Ausbildung) aus der ambulanten und sektorenübergreifenden Versorgung(-sforschung). Zudem dient das Projekt der Stärkung des Forschungsdatenmanagements in der Metropolregion Ruhr.

Methode: In der ersten Projektphase erfolgte

1.
ein Rapid Review zum Forschungsstand,
2.
eine Mixed-Methods-Erhebung zu Bedarfen und Wissen der Zielgruppe sowie
3.
projektinterne Workshops zur Erarbeitung von Personas, Szenarien und einer Lernzielmatrix.

Phase zwei umfasst die Erstellung von OERs als Teil von Lehr-/Lernangeboten mit Unterstützung durch einen Praxis-Experimentierraum sowie einen Healthcare-Research-Thon. Die OERs werden digital durch landes- und bundesbezogene Einrichtungen und die Projektpartner*innen an den Hochschulen verbreitet. Young Researcher Groups werden in drei praxisbezogenen Projekten Hilfestellungen zu Datenkompetenzen für Forschende erarbeiten. Zudem erfolgt der Aufbau eines GesundheitsDatenRepository.RUHR (GDR.RUHR) sowie der Austausch mit anderen europäischen Ländern und bestehenden Netzwerken der Partner*innen zur Thematik.

Ergebnisse: Die Ergebnisse aus Phase eins unterstreichen bestehende Wissenslücken bezüglich Datenkompetenzen sowie unzureichende (Fort-)Bildungsangebote. Die OERs, die im Projekt entwickelt werden, fokussieren zur Veränderung des Status Quo die Schwerpunkte (a) Handlung ableiten, (b) Grundlagen, (c) Ethische/Rechtliche/Soziale Aspekte, (d) Datenkultur etablieren, (e) Daten akquirieren, (f) Daten managen, (g) Daten analysieren, (h) Daten interpretieren, (i) Daten verbreiten.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Versorgungsnahe Daten entstehen im Zusammenspiel von Forschung und Versorgung. Es ist hierbei entscheidend die Verantwortlichkeiten im Umgang mit Daten sowie interoperable Austauschmöglichkeiten voranzutreiben, um ambulante sowie sektorenübergreifende Versorgung zu verbessern. Hierfür braucht es Datenkompetenzen für eine fachgerechte Nutzung, die durch Lehr-/Lernangebote vermittelt werden können.

Förderung: Sonstige Förderung; Projektname: Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Nutzung von Gesundheitsdaten in der Metropole Ruhr (DIM.RUHR); Fördernummer: 16DKZ2008A – DIM-RUHR