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23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung

Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e. V.

24.09. - 27.09.2024, Potsdam

Individualisierte Prävention mit Feedback durch die App „tala-med Cardio“

Meeting Abstract

  • Isabelle Hempler - Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
  • Kathrin Helm - Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
  • Sarah Gerbach - Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
  • Aesha Abu-Taha - Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland
  • Andy Maun - Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland

23. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung (DKVF). Potsdam, 25.-27.09.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc24dkvf088

doi: 10.3205/24dkvf088, urn:nbn:de:0183-24dkvf0885

Published: September 10, 2024

© 2024 Hempler et al.
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Hintergrund: Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen. Durch gesundheitsrelevante Anpassungen der Lebens- und Verhaltensweisen können nicht nur 80% von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern ebenso viele Schlaganfälle und Diabetes Typ 2 Erkrankungen präventiv vermieden werden [1]. Die Gesundheitskompetenz hat sich in Deutschland, speziell im Bereich der Gesundheitsförderung- und Prävention zunehmend verschlechtert [2]. Für viele Menschen ist es schwierig sich für eine Lebensstiländerung zu motivieren, sie zu initiieren und Ziele langfristig aufrechtzuerhalten. Auch das Auffinden und Verstehen von seriösen (digitalen) Gesundheitsinformationen stellt für viele eine Barriere dar [3]. Digitale Interventionen können dabei unterstützen, wissenschaftliche Ergebnisse leicht und verständlich aufzubereiten, um eine breite Bevölkerung zu erreichen. Die kostenfreie, multimediale und mehrsprachige Smartphone-Präventions-App „tala-med Cardio“ der Autor*innen (www.tala-med.de) adressiert seit 2023 die oben genannte Problematik mit ihren Modulen Bewegung, Ernährung und Rauchfrei sowohl mit Informationen sowie mit praktischen Anleitungen.

Zielsetzung: Durch die Entwicklung eines Coaching Moduls innerhalb der App mit individuellem Feedback sollen die Nutzenden bei der Erreichung und Aufrechterhaltung ihrer selbst gewählten Zielen unterstützt werden.

Methode: Auf Basis des MoVo-Konzepts (Motivations-Volitions-Konzept) von Fuchs & Göhner, werden für alle 3 Module verschiedene Fallbeispiele entwickelt, die in einen Algorithmus übersetzt werden. Voraussetzung für die Nutzung des datenschutzgesicherten Coaching Moduls ist, dass die Nutzenden ihre Zielintention und die alltäglichen Handlungsergebnisse in die App eintragen. Der virtuelle Coach erstellt daraufhin am Ende der Woche eine Gesamtbewertung und verschickt ein darauf basierendes Feedback an die Nutzenden.

Ergebnisse: Präsentation des Konzeptes und mögliche erste Pilotierungsergebnisse des Coaching Moduls inklusive der unterschiedlichen Fallbeispiele und Feedbackalgorithmen. Diese sollen die Nutzenden über 6 Wochen bei der Lebensstiländerung unterstützen.

Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die App „tala-med Cardio“ ist ein weiterer und kostengünstiger Baustein in der Gesundheitsförderung und Primärprävention. Nach erfolgreicher Pilotierung des Coaching Moduls, soll mithilfe einer randomisierten kontrollierten Studie die Dosis-Wirkungs-Beziehung und somit auch die Adhärenz der digitalen Intervention überprüft werden.


Literatur

1.
Lange C, Finger JD. Gesundheitsverhalten in Europa – Vergleich ausgewählter Indikatoren für Deutschland und die Europäische Union. 2017. DOI: 10.17886/RKI-GBE-2017-024 External link
2.
Ganten D, Berr K, Melin S, Rutert B. Gesundheit von morgen: Gesundheitskompetenz stärken - Prävention verbessern. BBAW; 2024. Verfügbar unter: https://edoc.bbaw.de/opus4-bbaw/frontdoor/index/index/docId/3933 External link
3.
Dratva J, Schaeffer D, Zeeb H. Digitale Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland: Aktueller Stand, Konzepte und Herausforderungen. Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. 2024 Mar;67(3):277-84. DOI: 10.1007/s00103-024-03841-5 External link